Die Hauptdarstellerin der weltweit ersten Snapchat-Serie im Exklusiv-Interview
Eine Jugend-Webserie, die mitten aus dem Leben ist:
„Josi wird mit ihrem Traum konfrontiert Profitänzerin zu werden. Während sie diesen Traum eigentlich längst aufgegeben hatte, muss sie Konflikte mit Freunden und Familie lösen und erlebt die erste Liebe mit allen Höhen und Tiefen. Familie, Modeschule und ihr Videotagebuch. Vorher war Serafina die Hauptfigur, sie stand im Mittelpunkt der Staffeln 1 bis 15. Sie hat ihr Leben nicht unter einen Hut bekommen und wollte sich ganz auf ihre Schwangerschaft und Karriere konzentrieren. Auch die Community der Serie hat sie darin bestärkt den Account an ihre Cousine zu übergeben,“ so funk. Und hier ist nun die Cousine Josi die Hauptfigur dieser spannenden Serie.
Ich bin die erste in der Familie, die nicht studieren will
Mein Name ist Viviane Hamm, ich bin 20 Jahre alt und bin in Würzburg aufgewachsen. Während meiner Schulzeit habe ich mich sehr für sowohl zeitgenössischen Tanz und Ballett, als auch für das Theaterspielen interessiert. Deswegen habe ich mich nach meinem bestandenen Abitur mit 17 Jahren dazu entschieden, eine Ausbildung zur professionellen Bühnentänzerin an der IWANSON International in München zu beginnen und war somit die erste aus meiner Familie, die nicht “klassischerweise” studieren ging.
Behind the scenes von iam.josephina
Die funk-Serie iam.serafina, seit 2019 iam.josephina, gibt es nun seit drei Jahren. Produziert wird sie von PULS für funk in München. Ausgestrahlt wird sie auf Snapchat und Instagram. Somit sind wir die erste Snapchat-Serie weltweit und haben bis zu 430k Aufrufe täglich auf Snapchat und circa 50k Follower auf Instagram. Das besondere ist, dass wir nur mit einem Handy filmen und die komplette Serie nur aus der Sicht von Josi erzählt wird, und das auch noch nahezu live.
Wir drehen einen Clip nach Drehbuchvorlage, er wird von der Regie gesichtet und wenn es keine Einsprüche gibt, wird er direkt mit den User*innen geteilt. So sind die Zuschauer*innen immer ganz nah am Leben von Josi mit dabei, können ihr Nachrichten schreiben und so sogar die Story mit beeinflussen. Im Leben von Josi passieren nämlich außergewöhnlich viele Dinge, die sie täglich mit ihren User*innen teilt…
Den Traum vom Tanzen gibt es wirklich
Anfang 2019, nach eineinhalb Jahren, musste ich die Ausbildung leider wegen einer schweren Knorpelverletzung im Knie abbrechen und kann seitdem nur noch hobbymässig tanzen. Nach dieser schweren Zeit mit Verletzung wollte ich mich dann voll auf das Schauspielern konzentrieren. Zufälligerweise habe ich die Casting-Ausschreibung von iam.serafina gesehen und mich im letzten Moment mit einem kurzen Handy-Video beworben. Aus diesem kleinen Video wurden letztendlich mehrere spannende Runden Casting und dann bekam ich den Anruf, dass sie sich mich in der neuen Hauptrolle vorstellen können. Das war im März und seitdem bin ich Teil des Teams. Seit Ende August spiele ich nun die Hauptrolle „Josi“ in der Serie und habe meine wunderbare Kollegin Franca, die Serafina gespielt hat, abgelöst.
So tragen wir Verantwortung auf Snapchat und Instagram
Die Serie iam.josephina wird zunächst mit der Snapchat-App gedreht und wird dann einen Tag später auf Instagram in Form eines IGTV-Videos veröffentlicht. Somit fungiert Instagram für uns als Ausspiel-Plattform für eine Serie! Das liegt natürlich auf der Hand, wenn man sich darüber bewusst ist, dass es sich um ein Serienangebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks handelt, aber so selbstverständlich ist das tatsächlich gar nicht. Eine der meist gestellten Fragen ist die, ob die Serie denn echt sei.
Die Zuschauer*innen können zum Beispiel gemeinsam mit der Hauptfigur Josi lernen, worauf man beim ersten Mal achten sollte.
VIVI
Drehbuch vs. Real Life!?
Auf der einen Seite schmeichelt uns das natürlich, weil wir ja unter anderem durch die Nähe und Unmittelbarkeit auf Social-Media ein möglichst authentisches Bild der Lebenswelt von Josi darstellen wollen. Auf der anderen Seite geht damit eine große Verantwortung einher. Insbesondere denke ich da an junge User*innen, die die Serie anschauen. Deshalb gehen wir mit unsere Vorbildfunktion sehr verantwortungsbewusst um. Die Zuschauer*innen können zum Beispiel gemeinsam mit der Hauptfigur Josi lernen, worauf man beim ersten Mal achten sollte und was es für verschiedene Verhütungsmethoden gibt oder sie können mitfühlen, wie sich Josi gegen ihre Eltern durchsetzt und lernt, ihren eigenen Traum zu verfolgen. Außerdem legen wir großen Wert darauf, die Serie möglichst nachhaltig zu produzieren und spiegeln das auch in der Serie wieder.
Ich selber bin nicht für das Community-Management verantwortlich
Neben der –IGTV-Funktion verwenden wir auch nahezu alle anderen Instagram-Funktionen. Tägliche Posts im Feed, einmal wöchentlich einen live-Stream und es werden natürlich auch Stories veröffentlicht. Dabei schreiben und antworten die Onliner*innen bei Fragen zur Figur aus der Sicht von Josi und bei Fragen zur Serie, die also ans Team gerichtet sind, aus ihrer Perspektive ganz transparent. Ich selber bin nicht für das Community-Management auf Instagram verantwortlich. Das hat die Redaktion schon ziemlich früh in den Anfängen der Serie entschieden. Das hilft mir als Schauspielerin, die Distanz zu meiner Figur zu behalten.
Es ist, denke ich, ungewöhnlich, dass die komplette Kommunikation auf der öffentlichen Insta-Seite von iam.josephina ausschließlich aus der Sicht einer fiktiven Figur geschieht, der von Onliner*innen eine Stimme verliehen wird. Zum anderen haben wir das große Glück, als öffentlich-rechtliche Serie unabhängig zu sein von finanzierten Posts oder Werbung. Deswegen können wir uns komplett auf unsere Inhalte konzentrieren und Werte vermitteln, die wir für wichtig halten.
Die Nähe zu den Zuschauer*innen ist mir sehr wichtig
Ich persönlich finde es wirklich beeindruckend, wie nah wir unseren UserInnen sein können. Bei einer klassischen Serie haben die ZuschauerInnen nicht die Möglichkeit, mit der/dem Protagonist*in zu interagieren und ihm/ihr sozusagen in Echtzeit folgen zu können. Das ist bei unsere Serie wirklich einmalig. Allerdings bin ich mir der Verantwortung bewusst, dass es durchaus auch User*innen gibt, die denken, dass das Leben von Josi echt ist. Wenn ihr zum Beispiel in der Serienwelt etwas schreckliches passiert, machen sie sich vielleicht tatsächlich aufrichtig Sorgen. Was ich mich frage ist auch, ob sich manchen Zuschauer*innen auch Josis Social-Media-Verhalten als Vorbild nehmen und ebenso wie sie alles aus ihrem Leben, bis hin zu den intimsten Geheimnissen teilen. Es gibt also durchaus Risiken für die Zuschauer*innen, mit denen wir nach wie vor sensibel und vorausschauend umgehen müssen.
Was ich mich frage ist auch, ob sich manchen Zuschauer*innen auch Josis Social-Media-Verhalten als Vorbild nehmen und ebenso wie sie alles aus ihrem Leben, bis hin zu den intimsten Geheimnissen teilen?!
vivi
Das macht für mich eine gute Story aus
Eine gute Insta-Story kann ganz vieles sein. Mir ist beim Schauen wichtig, dass es mich in irgendeiner Art und Weise inspiriert oder berührt. Vielleicht ist es eine Story von Freunden, die kleine Einblicke in ihr Leben geben und ich denke mal wieder an sie, vielleicht ist es eine bekannte Persönlichkeit, die für eine Kampagne für Tierrechte wirbt oder es ist einfach nur ein Bild von einer schönen Landschaft.
Bei einer Serie geht es meiner Meinung nach nicht darum, wie aufwändig produziert wurde oder welche bekannten Persönlichkeiten beteiligt waren, sondern einfach um das, was es mit mir macht.
Hinter iam.josephina steht ein ein super cooles Team
Bei iam.josephina haben wir ja zum Glück, wie bei jeder anderen Serie auch, Autor*innen, die uns den Inhalt für unsere Storys schreiben. Unsere Aufgabe am Set ist es, die Storys dann möglichst authentisch umzusetzen. Natürlich gibt es dabei immer einen geschlossenen dramaturgischen Bogen, damit die Serie auch spannend bleibt. Wir legen auch wert darauf, dass wir zum Beispiel an schönen Locations drehen, dass die Kamera nicht zu sehr wackelt und dass ich mit der Handykamera das Wichtige im richtigen Moment einfange. Für unsere Storys gibt es also echt viel zu beachten und es ist manchmal gar nicht so leicht, gleichzeitig zu spielen und zu filmen.
Aber genau das ist ja auch die Besonderheit bei iam.josephina und der Faktor, der uns von anderen Serien unterscheidet. Dadurch, dass wir direkt mit dem Handy drehen, schneiden und hochladen, fallen viele Arbeitsschritte weg, die es in anderen Serien benötigt. Bei uns gibt es keine/n zusätzliche Kameramann oder -Frau, keine Person, die für den Ton, den Schnitt, die Postproduktion ect. zuständig ist. Unser Team ist also vergleichsweise klein, dafür aber auch sehr persönlich und flexibel.
Kennst du funk.net?
Das Content-Netzwerk funk von ARD und ZDF bietet Formate aus den Bereichen Information, Orientierung und Unterhaltung auf YouTube, Facebook, Snapchat, TikTok und Instagram sowie auf funk.net an.
Die Zielgruppe sind Menschen zwischen 14 und 29 Jahren. Und genauso breit aufgestellt sind die Inhalte. Diese sind werbefrei und unabhängig von finanziellen und politischen Einflüssen. Auf über 70 verschiedenen Kanälen veröffentlichen funk unterhaltende, informierende, kritische und fesselnde Videos.
Mit iam.josephina kann ich mich verwirklichen
Ich muss sagen, dass ich sehr dankbar dafür bin, mich in der Serie persönlich und künstlerisch so einbringen zu können. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich das Privileg genießen kann, mich durch das Schauspielern täglich einem so großen Publikum mitteilen zu dürfen. Ich hoffe, dass ich durch die Schauspielerei andere junge Menschen mit Denkanstößen inspiriere, aber auch, dass sie sich einfach für ein paar Minuten am Tag unterhalten fühlen. Manchmal braucht es auch einfach nicht mehr als das! Und am Feedback, das die Onliner*innen an uns weitergeben, kann ich auch genau das herauslesen. Viele bedanken sich für die Storys oder sagen, wie gerne sie die Serie verfolgen oder senden einfach ein paar Herzchen. Und das ist doch einfach schön, oder? Dann weiß man, dass sich die Arbeit auch lohnt und man wirklich jemanden erreicht.
Meine Antwort auf HATE
Es gibt natürlich auch andere, nicht so positive Rückmeldungen und grundlosen Hass. Gerade im Internet, wo jeder und jede anonym und meistens leider folgenlos sagt, was er oder sie denkt, sind wir natürlich auch eine Zielscheibe. Am Anfang hat mich das sehr hart getroffen, mittlerweile versuche ich, diese Kommentare einfach nicht mehr ernst zu nehmen, wenn es sich nicht um konstruktive Kritik handelt. Außerdem fangen die Momente, in denen ich mit einem Lächeln auf der Straße erkannt und nach einem Bild gefragt werde, diesen grundlosen Hass total auf.
Das ist meine Passion!
Ich brenne dafür, mich in andere Personen, Emotionen und Situationen hineinzuversetzen und mich völlig frei treiben zu lassen von meiner Intuition. Ich komme ja ursprünglich aus der Tanzrichtung und dort habe ich gelernt, mir selber und meinem Körper zu vertrauen und in mich hineinzuhören. Das beste Gefühl für mich ist es, wenn ich im Einklang mit mir bin und völlig vergesse, zu denken. Das klingt irgendwie kitschig aber es ist tatsächlich so.
Am besten kann ich das, wenn ich auf einer Bühne stehe oder eben vor der Kamera, weil ich ich mich in diesen Momenten am wenigsten verurteile oder bewerte, da ich eben in der Rolle bin. Außerdem liebe ich es, Menschen um mich rum zum Lachen zu bringen und sie zu unterhalten. Und all das kann ich eben mehr oder weniger bei meiner Arbeit als Schauspielerin.
Das rate ich anderen Mädchen
Jede junge Frau ist natürlich in einer anderen Ausgangssituation und hat verschiedene Möglichkeiten, sich persönlich zu entfalten. Ich habe das Glück, dass meine Eltern mich frei entscheiden lassen haben und mich mittlerweile auch darin unterstützen, wo ich beruflich bin und noch hin möchte. Es ist nicht leicht, seine persönliche Passion zu finde. Ich habe einfach auf mein Bauchgefühl gehört. Ich habe mir zum Beispiel früher, als ich ins Ballett gegangen bin, immer gedacht: „Wenn ich groß bin, möchte ich mal da oben stehen“. Und wenn Freunde davon erzählt haben, dass sie Theaterspielen, war ich immer total interessiert, ja fast sogar neidisch darauf, dass sie sich das zu machen getraut haben, worauf sie Lust hatten.
Bis ich auf die Idee gekommen bin, dass ich das ja auch einfach mal anfangen könnte. Also habe ich mich ganz viel informiert und mit vielen Leuten geredet und habe dann so zu meiner ersten Theatergruppe gefunden. Ich würde sagen, dass es also einfach ganz viel ums Bauchgefühl geht. Sucht nach Vorbildern und Menschen, zu denen ihr aufschaut, lest ihre Lebensläufe und stellt euch vor, wie euer Leben mal aussehen könnte. Egal, wie utopisch es klingen mag und wie weit der Traum noch weg ist.
#girlsforgirls Tipp von Viviane
Geht erst mal kleine Schritte in eure „Bauchgefühl“- Richtung und ich bin mir sicher, dass ihr euren eigenen, genau richtigen Weg gehen werdet!
Meine Frage an dich als Leser*in: Warum findest du eine Serie auf Instagram spannend? Warum wäre die Schauspielerei – auf der Bühne, vor der Kamera oder auf Instagram – auch was für dich oder warum eher nicht?
Deine Viviane
Artikel enthält unbezahlte und unbeauftragte Werbung.
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