Lustige Ziegen mit nachhaltiger Wirkung

Mit einer Ziege in Richtung Selbstbestimmung


Wir stehen im Lindenthaler Tierpark und da sind sie: Jede Menge Ziegen. Die 1 Euro-Futterbecher sind bei den Kindern bis zum Rand gefüllt. Doch die Ziegen heben noch nicht mal den Kopf, wenn eine Hand voll Futter in ihre Richtung geworfen wird. Sie hatten heute anscheinend schon viel Besuch, sie sind einfach satt und müde. Schade. OK, dann heute keine Ziegen füttern. Wir gehen weiter. Da muss ich plötzlich an unsere intombi-Ziegen in Ruanda denken und frage mich:

Ich glaube, sie fressen vor allem einfach Gras. Ich habe so viele von diesen Ziegen auf meinen Ruanda-Reisen beobachtet. Es machte für mich immer den Eindruck, dass vor fast jedem kleinen Haus in den ländlichen Regionen Ruandas eine Ziege an einer Schnur festgebunden steht.



Jeder Haushalt auf dem Land, der es sich leisten kann, hat eine Ziege, denke ich. Kinder im Lindenthaler Tierpark finden die Ziegen toll. Weil sie sie füttern können (wenn sie nicht gerade schon total satt sind). Und die Ziegen machen auch witzige Geräusche. Und süß sind sie auch. In Ruanda ist es ganz ähnlich: Auch dort ist es spannend, sich um eine Ziege zu kümmern. Es macht Spaß, sie zu füttern und zu schauen, dass es der Ziege gut geht.


In Ruanda sind Ziegen nicht nur Nutztiere – sie symbolisieren Stabilität, Einkommen und Chancen. Durch die intombi-Ziegen-Stipendien erhalten junge Frauen die Möglichkeit, eine Ziege zu besitzen und zu pflegen. 


Für die Ziegen-Stipendien gibt´s noch viel mehr und fast bessere Gründe, neben dem Spaß. Es klingt vielleicht im ersten Moment auch ein bisschen lustig: Ein junges Mädchen in Ruanda bekommt eine Ziege. Wenn wir davon erzählen müssen viele erstmal etwas grinsen und werden neugierig. Denn Mädchen und Ziegen, das passt auf den ersten Blick nicht. Doch hinter dieser simplen Idee, ein Mädchen mit einer Ziege zu fördern, steckt Potential für eine echte Veränderung im Leben des Mädchens. Das Ziegen-Stipendium von intombi zielt darauf ab, jungen Mädchen langfristig eine nachhaltige Einkommensquelle zu bieten. Und noch wichtiger: Durch das Betreuen der Ziegen bekommen die teilnehmenden Mädchen Selbstbewusstsein und sie lernen den selbstständigen Umgang mit der Ziege.



Sie kann der Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben sein. Ziel ist es nämlich, dass mit der Zeit eine kleine Ziegenherde aufgebaut wird und die Mädchen lernen mit den Ziegen zu wirtschaften. So können die Mädchen mit den Ziegen handeln und beispielsweise die Nachkommen der eigenen Ziege verkaufen.


„Die Hand mit dem Futter flach zur Ziege reichen.“, darauf beschränkt sich meistens das vermittelte Wissen über die Behandlung der Ziegen im Tierpark in Deutschland. Unsere Ziegen-Stipendiatinnen in Ruanda müssen deutlich mehr über den Umgang und die Pflege einer Ziege wissen. Die Mädchen lernen, wie die Ziege gefüttert wird, wie sie vor Krankheiten geschützt wird und wie sie mit der Ziege Geld verdienen können. Das lernen die Stipendiatinnen alles in Workshops von einem Veterinär (einem Arzt, der auf Tiere spezialisiert ist).


Dank des Engagements von Spender:innen werden auch in diesem Jahr 70 weitere Ziegen-Stipendien in Ruanda an Mädchen verteilt. So bekommen Mädchen schon früh die Chance, sich auf eine selbstbestimmte Zukunft vorzubereiten.


Das Ziegenprojekt hat bereits in der Vergangenheit gezeigt, wie viel Potenzial für die Zukunft der Mädchen darin steckt. Nun möchten wir noch viel mehr Mädchen damit erreichen und parallel die Wirkung der Stipendien durch drei Verbesserungen erhöhen:

  1. Das Ziegen-Projekt langfristig ausrichten. Hierfür werden wir auf Spenderseite die Möglichkeit der nachhaltigen Unterstützung einführen.
  2. Die Betreuung der Stipendiatinnen in Ruanda ausbauen und langfristig implementieren. Dazu werden wir sowohl vor Ort als auch digital Unterstützungsangebote einführen.
  3. Den Gemeinschaftsgedanken unter den Stipendiatinnen stärken. Dazu werden wir mehr Austausch zu den Ziegen untereinander fördern und Anlässe schaffen, um zusammen zu kommen.

So kann sich das Ziegen-Projekt weiterentwickeln. Es war schon immer weit mehr als „nur“ eine Ziege. Jetzt wird es vom zeitlich beschränkten Projekt zu einem langfristigem Angebot. Es wird von einer punktuellen Unterstützung zu einem präsentem Hilfsangebot für die Mädchen. Einzelne Stipendiatinnen werden zu einer Community.



Die Ziegen im Tierpark werden wir weiter ab und zu besuchen. Allerdings ist es mir ein Anliegen, auch hier in Deutschland mehr über die Ziegen in Ruanda zu vermitteln. Und noch wichtiger: Erklären, warum die Ziegen für die Mädchen in Ruanda einen Unterschied machen.

Was brauchst du, um selbstbestimmt zu leben?

Schreib es uns in den Kommentaren und teile diesen Artikel mit deinen Freunden.



Teile den Beitrag auf Social Media

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktuelle Beiträge