Am 26. September ist Bundestagswahl. Und wir alle können mitentscheiden, wer unsere Zukunft gestalten soll.
In diesem Artikel stellen wir dir Sanae Abdi vor. Sie ist Bundestagskandidatin der ‚SPD‘ und tritt im Wahlkreis Köln I an. Hier beantwortet sie fünf Fragen, über ihre Motivation, politisch aktiv zu sein, die dringendsten politischen Themen und wie sie Frauen und Mädchen konkret fördern will.
1. Warum ist die Politik deine Passion?
Weil ich erkannt habe, dass ich mit Politik etwas verändern kann. Das kann etwas ganz Kleines sein, wie mein Antrag im Kölner Gleichstellungsausschuss für kostenlose Menstruationsartikel auf Schultoiletten. Es kann aber auch etwas Großes sein, wie das Lieferkettengesetz – dessen Entstehung ich in meiner Funktion als Projektmanagerin bei der giz (Anm. d. Red: giz=Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) eng begleiten durfte.
Lieferkettengesetz:
Das Lieferkettengesetz regelt, dass Unternehmen entlang ihrer internationalen Lieferketten keine Menschenrechte oder Umweltstandards verletzen.Quelle: Oxfam/ Lieferkettengesetz.de
Beispiel: Ein Unternehmen, welches Tee in deutschen Supermärkten verkauft, muss ab 2023 sicherstellen, dass die Arbeiter:innen, die den Tee auf den Plantagen pflücken, einen angemessenen Lohn bekommen, die Arbeit vor Ort keine Menschenrechte verletzt und auf Umweltstandards geachtet wird, so dass beispielsweise keinen Chemikalien verwendet werden, die das Grundwasser verunreinigen.
2. Was war für dich ausschlaggebend selber politisch aktiv zu werden? Warum willst du in den Bundestag?
Ausschlaggebend war eine Situation im Kommunalwahlkampf, als ich für den Stadtrat kandidierte. Ein junges Mädchen kam zu mir an den Wahlkampfstand und konnte nicht glauben, dass ich selber die Kandidatin bin. Sie selber hatte auch einen Migrationshintergrund und sagte zu mir „Das bist ja du auf dem Plakat. Aber wie kann das sein? Du bist doch eine von uns.“ Diese Begegnung hat mir gezeigt, dass junge Frauen mit Migrationshintergrund in unseren Parlamenten viel zu unterrepräsentiert sind und es somit an Repräsentation, aber es auch an politischen Identifikationsfiguren fehlt. Das möchte ich ändern.
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3. Was willst du politisch verändern?
Ich möchte das Leben von Kindern verbessern, die heute in Armut leben. Das ist nämlich in Deutschland jedes fünfte Kind. Kindern sollen unabhängig von ihren Eltern alle Chancen offen stehen, ihre Ziele und Träume zu verwirklichen. Dafür müssen Löhne steigen und Kinder eine Grundsicherung erhalten, die ihnen Bildung und gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.
4. Was sind deiner Meinung nach die dringlichsten politischen Themen? Und welcher Punkt aus dem Wahlprogramm der ‚SPD‘ ist dir besonders wichtig?
Wir stehen vor einer der größten gesellschaftlichen Veränderungen. Um den Klimawandel zu bekämpfen und das 1,5 Grad Ziel zu erreichen, müssen wir dringend und konsequent handeln. Das darf aus unserer Sicht aber nicht zu Lasten der Schwächsten der Gesellschaft gehen. Wir wollen eine vollständige Versorgung mit erneuerbaren Energien durch massive Investitionen in Infrastruktur, aber gleichzeitig auch eine partizipative Gestaltung, wie bei Mieterstrom, Energiegenossenschaften und kommunalen Beteiligungsmodelle.
5. Wie willst du Mädchen und junge Frauen fördern?
Entscheidend für die Chancengleichheit von Frauen ist eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Diese wollen wir durch zahlreiche Maßnahmen, wie die Einführung einer Familienarbeitszeit und Familienpflegezeit weiter verbessern. Gleichberechtigung ist aber auch eine Frage der politischen Repräsentation. Deshalb werde ich mich für Paritätsgesetze einsetzen.
Paritätsgesetz:
Parität bedeutet die zahlenmäßige Gleichheit. Also beispielsweise, dass im Bundestag genauso viele Frauen wie Männer sitzen.
Aktuell beträgt der Frauenanteil im Bundestag 31,4%, in der Gesellschaft liegt der Anteil der Frauen bei 50,6%. Mit einem Paritätsgesetz soll erreicht werden, dass Parteien auf ihren Wahllisten genauso viele Männer wie Frauen aufstellen, so dass auch der Anteil der Geschlechter in den Parlamenten nahezu gleich verteilt ist.
Quelle: Statistisches Bundesamt/ Bundestag
Du willst mehr über Sanae erfahren? Auf ihrer Webseite und ihrem Instagram-Kanal nimmt sie dich mit und erzählt noch mehr über sich und ihre Themen.
Welche politischen Themen findest du besonders wichtig? Und was sollte sich in der Politik verändern? Schreib es in die Kommentare!
Die Passion dieser Frauen ist die Politik und sie wollen am 26. September in den Bundestag gewählt werden:
Şirin Seitz tritt als Bundestagskandidatin für ‚Die Linke‘ im Wahlkreis Rhein-Erft I an
Charline Kappes tritt als Bundestagskandidatin für die ‚FDP‘ im Wahlkreis Duisburg an
Serap Güler tritt als Bundestagskandidatin für die ‚CDU‘ im Wahlkreis Leverkusen/ Köln Mülheim an
Nyke Slawik tritt als Bundestagskandidatin für ‚Bündnis 90/ Die Grünen‘ im Wahlkreis Leverkusen/ Köln Mülheim an
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