Das ist #GirlsForGirls Karneval!

Was ist Karneval? – Ein Guide für alle, die neu in Köln sind.

Das Bild zeigt ein Karnevalszug mit Wagen, wo eine Schere zwischen Reich und Arm dargestellt ist.

Als meine Mitbewohnerin letzte Woche nach Köln gezogen ist, saß sie mit großen Augen auf der Couch und fragte mich ganz ernst: „Okay… aber was passiert eigentlich an Karneval?“

Und ehrlich: Es ist schwer, es in Worte zu fassen, ohne dass es nach Chaos klingt – aber genau das ist es ja. Karneval in Köln ist laut, bunt, verrückt – und absolut ansteckend. Überall auf den Straßen laufen Menschen verkleidet herum, lachen, singen, rufen „Alaaf!“ und verteilen Kamelle. Die Musik begleitet dich überall: Brings, Kasalla, Höhner – irgendwann singt man automatisch mit, selbst wenn man die Texte vorher nicht kannte. Es fühlt sich an, als würde die ganze Stadt zusammen feiern.

Die Menschenmassen können am Anfang überwältigend wirken. Aber gleichzeitig spürt man einen Zusammenhalt: Fremde helfen sich gegenseitig und lachen miteinander.

Karneval kann anstrengend sein, ja – aber er ist auch magisch. Es ist eine Mischung aus Tradition, Musik, Gemeinschaft und Ausgelassenheit, die man erlebt haben muss. Und dann gibt es diese kleinen absurden Freiheiten, die Karneval so besonders machen. Die Karnevalswoche sind die Tage im Jahr, an dem du zum Zahnarzt mit einem Affenkostüm gehen kannst – und es irgendwie total normal ist. Ich spreche aus Erfahrung!

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In unserem Girls for Girls Online Magazin stellen wir euch spannende junge Frauen vor, die ihre Passions verfolgen. Damit verändern sie die Welt. Für sich selbst. Und für andere. Ganz nach unserem Motto „Girls for Girls“ teilen sie ihre Erfahrungen und geben Tipps für einen erfolgreichen Start in die Zukunft! 👭💕🌍


Karneval in Köln ist ein Erlebnis, das man fühlen muss. Die Straßen sind bunt, laut und voller Menschen, überall erklingt Musik: Brings, Kasalla, Höhner – man fängt automatisch an mitzuschunkeln, auch ohne die Texte vorher zu kennen. Es ist ein Fest, das die ganze Stadt zusammenbringt – aber es ist auch ein guter Moment, darüber nachzudenken, wie wir als Frauen diesen Raum erleben.

Dabei sind auch die alltäglichen Herausforderungen sichtbar: Sexistische Kostüme, unerwünschte Berührungen, Druck „sexy“ auszusehen, und das Gefühl, man müsse trinken, um mitzuhalten. Die Karnevalslieder sind oft auch nicht ohne ein gewisses Frauenbild. All das zeigt, dass Karneval nicht nur Spaß ist, sondern auch ein Raum, in dem junge Frauen auf sich achten müssen. Was hilft? Bewusst Grenzen setzen, mit Freundinnen zusammenhalten, sich gegenseitig unterstützen, selbstbestimmte Kostüme wählen, alkoholfrei Spaß haben auch als Option sehen, und Organisationen wie Edelgard kennen, die im Notfall helfen können.

Ein Bild von Natascha

Natascha ist 28 Jahre alt und lebt seit über zehn Jahren in Köln – so lange wie noch nie an einem Ort. Die Sozialarbeiterin und Autorin liebt es, Menschen zu begleiten, ihre Geschichten zu hören und selbst welche zu erzählen. Köln ist für sie längst mehr als nur eine Stadt – es ist ihr Zuhause geworden.

Dabei ist Karneval aus feministischer Perspektive meiner Meinung nach wirklich interessant: Weiberfastnacht soll offiziell ein Tag sein, an dem Frauen das Sagen haben. Doch persönlich habe ich diesen Unterschied nie wirklich gespürt – die Straßen sind immer noch voll, die Stimmung ausgelassen, aber ein Gefühl von echter Macht oder Kontrolle über die Situation habe ich selten gespürt. Was bleibt, ist die Möglichkeit, bewusst Grenzen zu setzen, sich zu behaupten und selbst zu entscheiden, wo, wann und mit wem du feiern möchtest.

Aus feministischer Perspektive ist Karneval noch spannender, wenn die politische Seite betrachtet wird. Die Züge haben schon immer eine kritische Funktion: Satire, Gesellschaftskritik, politische Statements und manchmal werden auch feministische Botschaften auf den Wagen gezeigt. Frauenfiguren, Empowerment-Slogans, karikierte Politikerinnen und Politiker. All das erinnert daran, dass Karneval nicht nur Party ist, sondern ein Raum, in dem Meinungen sichtbar werden und Machtverhältnisse hinterfragt werden können. Gleichzeitig ist es ein Moment, in dem Frauen sich öffentlich Raum nehmen, sichtbar und selbstbestimmt agieren – ob im Karnevalswagen, in der Menge oder beim Schunkeln auf der Straße.

Ein Moment, der mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, war letztes Jahr beim Rosenmontagszug mit zwei Freundinnen. Eine von ihnen hat optisch besonders viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen – und hat (natürlich nicht nur deswegen) unglaublich viele Strüßjer (Blumen) und Kamelle (Süßigkeiten) bekommen. Wir haben zu dritt fast ein kleines Business daraus gemacht: Sie stand vorne und sammelte alles ein, ich habe alles hinten versteckt. Wenn uns die Süßigkeiten nicht gefallen haben, haben wir sie in der Menge getauscht oder Anderen verschenkt. So entstand auch eine richtig schöne Community. Nach dem Zug saßen wir in einer Pizzeria und haben unser „Lot“ aufgeteilt – ganz wie Geschwister. Am Ende ging jede von uns mit einem riesigen Jute-Beutel und einem Blumenstrauß nach Hause. Das war nicht nur lustig, sondern hat auch gezeigt, wie Teamwork und Freundschaft Karneval noch schöner machen.

Ist das nicht ein wahrer Girls for Girls Moment?

Wer die Menschenmassen respektiert, auf sich achtet und sich nicht von der Feierlaune überrollen lässt, erlebt Karneval so, wie es wirklich sein sollte: aufregend, bunt, verrückt – und absolut unvergesslich.

Bild von einem Karnevals Sträußchen
  1. Der Kölner Karneval beginnt traditionell am 11.11. um 11:11 Uhr, aber so richtig los geht’s 2026 in der Woche ab Weiberfastnacht (12. Februar 2026). Bis Veilchendienstag (17. Februar 2026) steht die Stadt Kopf – Feiern, Umzüge, Musik und jede Menge Alaaf!
  2. Kostüme gehören dazu, aber: Komfort geht vor!
    Im Februar kann’s in Köln richtig kalt oder nass werden – zieh dich in Schichten an und pack ein Regencape ein.
    Ein gutes Kostüm lässt dich tanzen, schunkeln und bewegen, ohne dass du frierst oder schwitzt.
  3. Bequeme Schuhe, warme Kleidung in Schichten, Regencape griffbereit – sonst friert man schnell oder bekommt Rücken und Füße weh, wenn man den ganzen Tag unterwegs ist. Viele ziehen sich sehr knapp an – absolut ihr gutes Recht. Aber manchmal sagt mir meine innere Oma: „Zieh dir mehr an, sonst frierst du dir einen ab und das ist weder gesund noch angenehm für deinen Körper.“ Letztlich geht es nicht darum, Vorschriften zu machen, sondern darum, sich selbst gut zu fühlen und auf den eigenen Körper zu achten, während man feiert.
  4. Am Ende des Tages, nach all dem Tanzen, Mitschunkeln und Trubel in den Straßen, sollte man eines nicht vergessen: die Erschöpfung. Viele schaffen es, die tollen Tage durchzufeiern – und liegen dann die Woche danach erstmal krank im Bett. Glitzer, Musik und Kostüm sind großartig, aber der Körper merkt irgendwann, dass er viel geleistet hat. Deshalb gilt: Pausen einplanen, ausreichend trinken und schlafen, sonst zahlt man den Spaß hinterher aus.
  5. Verkehr und Transport:
    Während der Züge, besonders am Rosenmontag (16. Februar 2026), ist Köln im Ausnahmezustand: Viele Straßen sind gesperrt, Bahnen überfüllt und Busse fahren Umleitungen. Plane doppelt so viel Zeit ein und check vorher die KVB-App für aktuelle Verbindungen – insbesondere nachts.
  6. Sicherheit & Freundinnen-Power:
    Feiere nie allein! Triff dich mit Freundinnen, legt feste Treffpunkte fest und achtet aufeinander. Speichere vorab Notfallnummern oder Notfallorte  (z. B. Organisation Edelgard) und sorge dafür, dass dein Handy geladen ist. Ein sicherer Heimweg – besonders nachts – sollte immer Teil des Plans sein.
  7. Spaß ohne Druck – auch ohne Alkohol:Viele denken, dass Karneval ohne Alkohol keinen Spaß macht – völliger Quatsch!
    Gerade zwischen Weiberfastnacht und Veilchendienstag kannst du großartig feiern, tanzen und lachen, ohne dich zu betrinken.
    Ein klarer Kopf sorgt für echte Erinnerungen – und du bist am nächsten Tag fit genug für die nächste Runde Alaaf!
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Manchmal schaue ich auch über Köln hinaus: Züge in anderen Städten wie in Brasilien oder Straßenfestivals in Japan – da machen die Menschen viel mehr selbst, tanzen, performen, zeigen echte Kreativität. Weniger ist dort oft mehr. Ich hoffe, dass Karneval in Köln in Zukunft wieder stärker auf solche kreativen, mitreißenden Aktionen setzt, bei denen alle mitmachen können, statt nur auf Masse oder Scheinwerferlicht.

Vor allem wünsche ich mir, dass Karneval ein sicherer Ort für alle ist – wo Spaß, Gemeinschaft und Kreativität im Vordergrund stehen und jede Frau, jedes Mädchen und jede Person die Freiheit hat, sich selbstbestimmt und ohne Angst zu bewegen.

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