Die Angst besiegen, vor vielen Menschen zu sprechen

Meine Hände sind eiskalt und ich suche fieberhaft nach einer Lösung, um der Situation zu entkommen. Eigentlich habe ich mich selbst da reingeritten. Als ich die Anfrage bekam über meinen Blog und meine Reisen ins südliche Afrika zu berichten, war ich noch Feuer und Flamme. Natürlich rede ich gerne über das Reisen, sonst hätte ich keinen Reiseblog. Das dies vor fremden Menschen allerdings ganz etwas anderes ist, als geschützt durch die vermeintliche Anonymität des Internets, ist eine andere Geschichte.

Schließlich beendet die Moderatorin ihre Ansprache und nennt meinen Namen. Nun gibt es kein Zurück mehr. Ich erhebe mich von meinem Stuhl und betrete unter Applaus die Bühne. Ein letztes Mal atme ich tief durch, ehe ich anfange zu erzählen.


Die Aufregung hört nie auf

Nach einer Stunde beende ich den ersten Teil meines Vortrags und bin ganz euphorisch. Alleine das Gefühl sich seiner Angst vor vielen Menschen zu sprechen zu stellen ist großartig. Noch viel besser ist allerdings das Publikum. Sie klatschen lautstark am Ende und zuvor haben sie an den richtigen Stellen gelacht und mit mir gefiebert. Auch in der zweiten Hälfte geht es so weiter und in der Fragerunde fühle ich mich schon wie ein alter Hase.

Über die Autorin

Lynn aka Lieschenradieschen schreibt auf ihrem Blog über ihre Leidenschaft zum Reisen und berichtet ihren Lesern von ihren aufregenden Expeditionen. Die Fotos, die sie aufnimmt, zeigt sie auch auf Instagram.

Mittlerweile durfte ich bereits drei Mal vor Publikum auftreten und über meine Reisen berichten. Eins kann ich vorab verraten, ich bin immer noch genauso aufgeregt wie vorher. Sobald ich aber mit dem Sprechen beginne, bin ich in meinem Element. Die Menschen sind gekommen, um mir zuzuhören und ich habe eine Plattform für mich, ganz ohne Unterbrechungen und Desinteresse zu sprechen.

Mein Papa hat einmal zu mir gesagt, dass jeder der kommt, wertvoll ist. Und an dieses Motto halte ich mich. Es ist mir egal, ob drei Menschen kommen um etwas über meine Reisen zu erfahren oder 30. Die Hauptsache ist, sie sind da. Und auch das euphorische Gefühl, sich seinen Ängsten gestellt zu haben, ist am Ende immer eingetreten.


Tipps gegen die Angst vor Publikum

Falls du auch Angst davor hast, vor vielen Menschen zu sprechen, habe ich noch ein paar Tipps für dich: die richtige Vorbereitung ist das A und O. Gerade bei Erfahrungsberichten musst du nicht alles auswendig lernen, aber du solltest deine Präsentation kennen. Das gibt dir Sicherheit und deine Zuhörer*innen werden es dir danken.

Atme einmal tief durch bevor es los geht. Das hilft deinen Puls etwas zu beruhigen und gibt dir genug Puste, um zu reden. Genauso hilfreich ist es kurz vorher eine Kleinigkeit zu essen. Das beschäftigt deinen Magen und beruhigt deine Nerven. Denk außerdem immer daran, dass kein Meister vom Himmel gefallen ist. Auch das Rede vor anderen Menschen kann man trainieren. Du wirst sehen, nach einigen Vorträgen wirst du sicherer. Und zu guter Letzt kann wirklich nichts den Stolz toppen, den du nach deinem Vortrag empfinden wirst.


Möchtest du auch gerne mal über deine Reisen berichten, oder gibt es etwas anderes was dir auf dem Herzen liegt?

Dann informiere dich am besten in deiner Stadt über anstehende Events. Ich habe zum Beispiel bei einem Stadtteilzentrum meinen Vortrag halten dürfen, genauso wie bei der Tafel e.V. Die Veranstaltenden freuen sich oftmals über Angebote über Vorträge und wer weiß, vielleicht stehst du ja auch bald vor Publikum und stellst dich deinen Ängsten?

Eure Lynn

Teile den Beitrag auf Social Media

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  1. anette gruber um 15:25

    …genau so geht es mir auch und ich leider sehr unter dieser Angst. Wo kann ich in Hamburg Hilfen erhlaten oder mich coachen lassen????

    • intombi Team um 15:54

      Liebe Anette,

      so wie dir geht es vielen anderen (leider) auch. Unsere Autorin Lynn, hat es durch wiederholte Übung geschafft, besser damit umzugehen. Es ist auch hilfreich, sich Feedback von vertrauten Personen einzuholen. Vor allem kann es nie schaden, einfach mal “die Katze aus dem Sack zu lassen” und zu Beginn eines Vortrags kurz und offen die Aufregung auszusprechen. Die Zuhörer sind in den allermeisten Fällen sehr wohlwollend und nehmen die Aufregung möglicherweise gar nicht so wahr. Wichtig ist, dass du dich immer wieder traust – du wirst sehen, mit der Zeit wird es besser.

      Auf der Suche nach geeigneter Unterstützung, kannst du du dich gerne nach Stimm- und Sprechcoaches in deiner Nähe umschauen. Weiterhin könnte es hilfreich sein, Schauspielunterricht zu nehmen oder in einer Theater AG mitzumachen. Zudem gibt es Rhetorik- Workshops oder auch Ausbildungen zu einem Freien-Redner. Wie du siehst, gibt es eine ganze Menge Anlaufstellen, die sich genau mit deiner Situation auskennen. Und ich habe dir jetzt auch nur einige Beispiele aufgezählt :-). Ich bin mir sicher, dass du das schaffst!

      Deine intombi.Valentina

Aktuelle Beiträge