Meine Passion: Ich bringe Mädchen an die Macht!



Es ist an der Zeit, über deine Passion zu sprechen!

In der ersten #PassionWeek “Ich bringe Mädchen an die Macht!” gibt es einen Beitrag voller Support! Ihr erfahrt von Friederike, wie sie ihre Stimme nach einem einschneidenden Ereignis in ihrem Leben gefunden hat und sich nun für ihre eigene und die Gerechtigkeit anderer einsetzt. Niemand sollte sich alleine fühlen – dabei kann euch eine App und eine Anlaufstelle unterstützen. Ihr bekommt einen Buchtipp von einer inspirierenden Frau, sowie ein Update über die aktuellen intombi Aktionen. Und zuallerletzt, erfahren wir von einer jungen Frau, warum sie für den Erfolg anderer brennt.


Hier geht’s weiter zu den Beiträgen zur #PassionWeek

“Ich bringe Mädchen an die Macht”:

Wir starten mit Friederikes Story und wie sie zu dieser Passion kam:


Passion-Story: Ich bin kein Opfer meiner Vergangenheit und setze mich deshalb heute für Gerechtigkeit und gegen Missbrauch ein

Friederike, 20 Jahre, aus Münster


“Ich habe mich als Teenager oft kleiner gemacht als ich war, oder habe eher daran gedacht, was ich nicht kann, als daran, was ich kann! Wenn ich an Gerechtigkeit denke, dann kommen mir direkt finanzielle Ungleichheiten oder verschiedene Rollenbilder in den Sinn. Was in meinem persönlichen Leben aber eine viel größere Rolle spielt, ist eher so etwas wie eine gefühlte Gerechtigkeit. 

Niemand kann in dich reinschauen, also ist es unfassbar wichtig, dass du zeigst, wie viel in dir steckt. Und wenn du etwas noch nicht kannst, so what? Es gibt immer Möglichkeiten, Sachen zu lernen. Wenn ich jedes Mal einen Euro bekommen hätte, wenn ich weniger gemacht habe als ich wollte, weil ich dachte „Ich kann das nicht“, wäre ich jetzt wahrscheinlich Millionärin. 

Die Mehrzahl der Opfer sind Frauen
Laut einer Studie der FRA hat jede dritte Frau seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren. Das steht natürlich in keiner Relation dazu, wie viele Anzeigen es tatsächlich gibt. Auch Männern werden solche Sachen angetan, das möchte ich auf keinen Fall runterspielen. Die Mehrzahl der Opfer sind jedoch Frauen. Gleichberechtigt fühle ich mich da also nicht wirklich. (Quelle: Agentur der Europäischen Union für Grundrechte)

An der #metoo Bewegung vor wenigen Jahren, in denen viele berühmte Schauspielerinnen ihre Erfahrungen mit Missbrauch offengelegt haben, sieht man, dass solche schrecklichen Sachen wirklich überall passieren.  Schlimme oder sogar traumatische Erfahrungen mit körperlicher oder sexueller Gewalt sind oft ein Tabu Thema. Ich selbst habe damals, als ich solche Erfahrungen gemacht habe, keiner Menschenseele erzählt, was passiert ist und mir im Nachhinein eingeredet, ich hätte es auch gewollt.

Die Schuld wird häufig bei sich selber gesucht
Wenn ich jetzt Leuten von meinen Erfahrungen erzähle, werde ich oft gefragt warum ich die Person nicht einfach anzeigen würde. So einfach ist es aber nicht. Denn obwohl es nicht so sein sollte, ist dieses Thema oft noch schambelastet oder man fühlt sich selbst mit verantwortlich. Von anderen Frauen, denen ähnliches passiert ist, habe ich schon so oft gehört, dass sie ihr eigenes Verhalten in Frage stellen. Sie überlegen, ob ein anderes Auftreten sie vielleicht vor der schmerzlichen Erfahrung bewahrt hätte.

Ich habe schon von tausenden Wegen gehört, wie Frauen sich abends auf dem Nachhauseweg selbst schützen. Manche tun so, als würden sie telefonieren. Andere halten den Schlüssel in der Faust zwischen den Fingern, einige vermeiden diese späten Nachhausewege ganz. Auf sich selbst und seine Freunde Acht zu geben, ist natürlich wichtig. Dass diese Vorsichtsmaßnahmen sich aber angemessen anfühlen, macht mich selbst total traurig. 

Was machen, falls doch etwas passiert?
Was ich selbst auch als ziemlich hilfreich empfunden habe, war mein Termin in einer Beratungsstelle. Das Gute daran ist, dass die Beraterinnen alles für sich behalten und keinen Schritt ohne dich machen würden. Dadurch, dass sie auf das Thema spezialisiert sind, können die einem echt gut weiterhelfen und verstehen, wovon man spricht. Dort musst du auch nicht allein hingehen. Geschwister, Eltern, Großeltern, Tante, Onkel, Freunde oder wem auch immer du dich anvertraut hast, können dich als moralische Unterstützung begleiten.

Was auch wichtig ist, ist natürlich die Situation von außen. Wie reagiert man, wenn jemand einem so etwas anvertraut? 
Was ich am wichtigsten finde: Man sollte der Person glauben. Denn wenn du skeptisch wirkst, öffnet sich die Person vielleicht nie wieder. Bestärk deinen Gegenüber darin, darüber zu sprechen und stell keine expliziten Nachfragen. Die Person wird so viel erzählen, wie sie gerade bereit ist zu sagen. Biete Hilfe an, starte jedoch keinen Alleingang, außer die Person befindet sich in akuter Gefahr. Sich bereit erklären, mit zu einer Beratungsstelle zu gehen, ist auch hilfreich.

Meine Message an euch!
Also abschließend an alle Mädchen da draußen: Wenn euch etwas passiert, sprecht darüber. Das Leben ist viel zu kurz, um es sich von Menschen, die euch etwas Schlechtes angetan haben, versauen zu lassen. Ihr müsst diesen Ballast nicht euer Leben lang mit euch rumschleppen und jede neue zwischenmenschliche Beziehung damit belasten, bevor sie angefangen hat. Löst euch davon, alles vertuschen zu wollen, seid laut, seid ihr selbst und steht für euch und eure Gefühle ein. Das hat jeder Mensch verdient. Holt dir Unterstützung, du bist nicht alleine!”

Eure Friederike (20 Jahre, aus Münster)

Zartbitter aus Köln ist eine der ältesten Kontakt- und Informationsstellen gegen sexuellen Missbrauch in Deutschland, die sowohl betroffenen Mädchen als auch Jungen Unterstützung anbietet. Das Beratungsangebot bietet unteranderem folgende Schwerpunkte:

-Krisenintervention und Beratung betroffener Mädchen und Jungen sowie ihrer Kontakt- und Vertrauenspersonen
-Sexuelle Übergriffe unter Kindern in Vor- und Grundschulalter und unter Jugendlichen
-Schutz vor Missbrauch in Institutionen

Weitere Informationen gibt es hier: Zartbitter e.V. oder unter der Telefonnummer: 0221 – 31 20 55

Hier gibt es weitere Beratungsstellen und Informationen.


Um sich vor gefährlichen Situation, wie in Friederikes Story beschrieben, zu schützen, können kleine Alltagshelfer nützlich sein. Zum Beispiel eine App wie diese:

Passion-Tipp: Du bist nicht alleine – eine App als dein Begleiter

Natürlich solltest du niemals alleine sein müssen. Falls du dennoch mal Gesellschaft auf deinem Weg benötigst, gibt es die Möglichkeit der WayGuard-App. Du kannst mit dem Team WayGuard – einer zertifizierte Leitstelle, telefonieren. Diese kann im Fall der Fälle gezielt professionelle Hilfe organisieren.

Oder: Zeige einer dir vertrauten Person, wo du bist! Über die App kannst du dieser Person in Echtzeit  deinen Standort übermitteln und gleichzeitig mit der Person chatten oder telefonieren. Weiterhin gibt es wertvolle Verhaltenstipps, die gemeinsam mit der Polizei Köln zusammengestellt wurden und in der App gebündelt zu finden sind.

Quelle: Wayguard


Wir haben WayGuard für euch getestet

Anna und Charlotte probieren die WayGuard-App aus.

Grundlegend für ein Leben in Sicherheit und darüberhinaus, damit Mädchen die Chance haben “an die Macht zu kommen” braucht es Aufmerksamkeit für Probleme und Ungerechtigkeiten, die viele Mädchen erleben. Du kannst hieran mitarbeiten und Mädchen weltweit eine Stimme geben, zum Beispiel:

Passion-Aktion zum Mitmachen: Dank Plan International gibt es den Weltmädchentag! Feier mit uns! #siesagt

Auch unsere Passion bei intombi ist es, Mädchen stark zu machen. Wir geben Mädchen und jungen Frauen eine Stimme und motivieren sie dazu, ihre Geschichte zu erzählen.

Der Weltmädchentag findet am Freitag, den 11. Oktober 2019 statt! Im Dezember 2011 ernannten die Vereinten Nationen den 11. Oktober zum „International Day of the Girl Child“ (Welt-Mädchentag). Plan International hat sich für die Einrichtung dieses Tages stark gemacht und war damit erfolgreich. Jedes Jahr macht Plan International sowie viele andere am Weltmädchentag nun auf die Belange von Mädchen und die Hindernisse, mit denen sie konfrontiert sind, aufmerksam.

In der Innenstadt sind auch wir wieder mit intombi gemeinsam mit anderen Kölner Mädchengruppen am Neumarkt in Köln, für euch vor Ort und feiern den Weltmädchentag. Mit der Aktion #siesagt geben wir Mädchen eine Stimme und sammeln sicher wieder großartige Botschaften. Schick uns auf Instagram oder unter info@intombi.de gerne ein Foto von deinem Mund und deinem Spruch. Was wolltest du schon immer mal loswerden? Was liegt dir am Herzen? Was möchtest du der Welt am Weltmädchentag mitteilen? 

“Es ist glaube ich noch gar nicht solang her, da hat mir intombi geholfen. Jedes einzelne Bild und jeder Beitrag auf dem intombi-Blog erzählt die eigene Geschichte und das ist das, was mir immer wieder Mut und Kraft gibt. intombi gibt Mädchen eine Stimme. So fühle ich mich nicht mehr so alleine, wenn ich meine eigene Stimme erheben will. Der Blog hat mich auf eine Idee gebracht: Ich möchte nun ein eigenes Projekt starten. Das Projekt könnte ,Mein Ziel: Unser Respekt‘ und/oder ,Respekt in der Tasche‘ hei0en. Es soll bewirken, dass alle, die einen Traum haben, sich trauen, ihn zu äußern. Oft haben sie zu große Angst, respektlos behandelt zu werden, wenn sie davon erzählen.” Samantha (16 Jahre, aus Bornheim)


Über den Weltmädchentag hinaus engagieren sich Menschen für Mädchen und Frauen, so auch das Modell Sara Nuru. Hier kannst du mehr über sie und ihr ganz neues Buch erfahren:

Passion-Buchtipp: Sara Nuru unterstützt Frauen in Äthiopien – Sie erzählt dir in ihrem Buch ROOTS, wie sie dazu kam

Die Suche nach ihren Wurzeln führt Sara immer wieder nach Äthiopien, dem Heimatland ihrer Eltern. Durch die Gespräche mit den vielen starken Frauen dort findet auch Sara den Mut, ihren eigenen Weg zu gehen und sich von den Erwartungen anderer zu befreien.

“Ich möchte mit meiner Geschichte diesen Menschen zeigen, dass jeder Zweifel und Unsicherheiten hat und das Gefühl kennt, nicht zu wissen, wer er ist.”

Sara Nuru

Sara Nuru gewann 2009 bei Germany’s Next Topmodel den ersten Platz. Heute ist Sara ein erfolgreiches Model und arbeitet als Moderatorin. 2017 gründete sie mit ihrer Schwester Sali das Food-Start-up nuruCoffee, sowie ihren eigenen Verein nuruWomen. Ihr Buch erscheint am 14. Oktober.

Und zum guten Schluss erzählt euch Katharina, wie sie die Passion “Mädchen an die Macht bringen” mit ihrem Blog lebt:

Passion-Story: Katharina´s Mission – Female Empowerment mit ihrem eigenen Blog

Katharina, 24 Jahre, aus Düsseldorf

“Ich tippe auf die Tastatur ein, eine Gänsehaut überkommt meinen ganzen Körper und Tränen steigen mir in die Augen. Ich fühle mich das erste Mal richtig verstanden. 

Ich befinde mich auf der Arbeit, die es mir erlaubt, Hörbücher zu hören. Soeben höre ich ein weiteres Kapitel aus dem Buch “#GIRLBOSS” von Sophia Amoruso. Darin geht es um die Geschichte einer jungen Frau aus den USA, die aus einem eBay Account, über den sie Second Hand-Mode vertreibt, einen richtigen Online Shop für Mode gegründet hat. 

Diese Geschichte hat alles verändert
Und das zu einer Zeit, in der das Internet noch in den Kinderschuhen steckte und keiner für möglich hielt, dass Menschen jemals Kleidung über das Internet kauften, ohne sie vorher anprobieren zu können. Bücher und andere Dinge wurden bereits verkauft, an Kleidung haben die wenigsten geglaubt. 

Dieser Moment – dieses Buch – stellt einen großen Wendepunkt in meinem Leben dar, weil mich die Geschichte dazu inspiriert hat, meine Recherche weiterzuführen und andere inspirierende Gründerinnen zu finden. Ich wollte immer mehr erfahren … 

Ich habe meine Passion umgesetzt
So beschloss ich 2016 meinen Blog ins Leben zu rufen. Dort gibt es Artikel zu den Themen Female Empowerment und Persönlichkeitsentwicklung, aber vor allem Interviews mit starken Powerfrauen, die etwas in der Welt bewegen. Ich möchte ihnen eine Stimme und einen Ort geben, der Platz für ihre Geschichten bietet. Sie sollen als Inspiration für andere Frauen gelten, ihre eigenen Projekte zu starten und sich ihre Träume zu erfüllen, so wie es Sophia Amoruso bei mir getan hat. 

Nun, drei Jahre später, bin ich stolz und froh darüber, wie die Entwicklung seinen Lauf genommen hat. Immer mehr Frauen trauen sich, ihre Wünsche zu leben, ihr Potential zu entfalten und sich nicht mehr klein zu machen. Wir sind auf dem Weg, unsere wahre Stärke zu erkennen und zu leben, wenn wir es nicht bereits längst getan haben. 

Gemeinsam können wir Großes bewirken
Außerdem ist es mir ein Anliegen, dass wir Frauen uns an sicheren Orten zusammentun und uns gegenseitig unterstützen. Das kann im Alltag oder auch beruflich sein, weil wir gemeinsam einfach so viel mehr erreichen können. Wir dürfen uns verbinden, gemeinsame Projekte planen und auch andere auf ihrem Weg begleiten. 

So lebe ich meinen Traum
Heute mache ich mich neben meinem Studium als Texterin aus dem Gesundheits-, Lifestyle- und Modebereich selbstständig und als Mentorin für Frauen, die ihre Träume leben und sich nicht mehr zurückhalten wollen.”

Katharina (24 Jahre, aus Düsseldorf)



Wie hat euch die erste #PassionWeek gefallen? Wie setzt du deine girls-for-girls Power ein? “Mädchen an die Macht bringen” – warum ist das auch deine Passion oder warum nicht?

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