Neulich bin ich auf die Aktion „Platz schaffen mit Herz“ gestoßen. Super easy: Man packt alte Klamotten, schickt sie los und tut damit Gutes. Aber ist das wirklich eine nachhaltige Idee? Das Verschicken belastet ja die Umwelt und wo gespendete Kleidung ankommt und ob sie dort wirklich hilft ist auch oft fraglich. Alternative Optionen wie Kleidertausch oder Second-Hand-Shops scheinen oft besser für den Planeten und transparenter zu sein. Solche Alternativen nutze ich auch gerne.
Doch gleichzeitig gibt es auch den sozialen Aspekt: Durch meine Kleiderspende kann ich Gutes über Vereine wie intombi unterstützen. Bei intombi geht es darum, Mädchen weltweit zu fördern, was mir am Herzen liegt. Ich habe also beschlossen, die Aktion auszuprobieren.
Jetzt sitze ich erstmal auf dem Boden und fange an.
Mit Kleiderspenden Gutes gut tun
„Ist das eine gute Idee?“
Alle guten Handlungen starten mit einer Reflexion. Bei dieser Entscheidung helfen mir Lisa’s drei Tipps zum Aussortieren. Ich checke noch kurz die Alternativen in meiner Nähe: Gibt es bald einen Kleidertausch oder kommt ein Second-Hand-Shop in meiner Nähe in Frage? Wenn ich mich nun für´s Aussortieren und konkret für „Platz schaffen mit Herz“ entschieden habe, geht´s los mit Step 1…
Kleiderspenden in drei Schritten
Step 1: Ich sortiere aus.
Mein Kleiderschrank war voll von Sachen, die ich ewig nicht mehr getragen habe. Oft schwankt mein Gewicht, und so ändern sich auch meine Kleidungsbedürfnisse. Trotzdem achte ich darauf, nachhaltig Kleidung zu konsumieren. Fast Fashion möchte ich vermeiden, das klappt leider nur nicht immer. Beim Aussortieren gehe ich nach dem Prinzip: Alles, was ich ein Jahr nicht getragen habe, fliegt raus.
Beim Aussortieren achte ich außerdem darauf, dass die Klamotten, die ich auswähle, sauber und in einem guten Zustand sind. Es fällt mir eigentlich nicht so schwer mich von meiner Kleidung zu trennen. Ich habe mein eigenes Aussortiersystem: Kleider, die ich über ein Jahr lang nicht getragen habe, kommen erstmal an eine Stelle, wo ich sie eine Zeit lang immer wieder sehe. Trage ich die Klamotten weiterhin nicht, obwohl sie mir nun immer wieder ins Auge fallen, sortiere ich aus.
Step 2: Ich packe meinen Karton
An „Platz schaffen mit Herz“ wird die Kleidung per Post als Paket vom Spender geschickt. Der Karton war für mich ein Problem. Ich bestelle nämlich nicht viel online. Also habe ich Freunde nach einem Karton gefragt. Man sollte darauf achten, dass er groß genug ist, denn das Mindestgewicht, was als Paketspende zählt, beträgt 5 kg. Ich habe jedes Kleidungsstück platzsparend gefaltet, weil mir bewusst ist, dass jedes Paket einen ökologischen Fußabdruck hinterlässt.
Step 3: Ich schicke es los
Ich schalte mein Laptop an, um einen Paketschein auf der Website von „Platz schaffen mit Herz“ zu erstellen. Dafür benutze ich den folgenden Link: Labelgenerator. Ich muss nichts ausdrucken, denn den QR Code kann ich einfach im Hermes-Shop vorzeigen und das Label wird dort ausgedruckt. Ich suche mir ein Hermes-Paketshop in meiner Nähe mit Google Maps und gebe dort mein Paket ab. Was ich gut finde ist, dass ich nichts für den Versand zahlen muss.
Ich bekomme schließlich einen Code per E-Mail zugeschickt. Dann gehe ich auf die Voting-Website von „Platz schaffen mit Herz“ und suche unter den Projekten intombi e.V. Dann gebe ich nur noch den Code ein, um meine Stimme für intombi abzugeben.
Ein paar unschöne Fakten über Altkleider in Deutschland
Jährlich werden Milliarden an Kleidungsstücken produziert, was zu einem immer größeren Aufkommen an Altkleidern führt.
Es landeten 2021 rund 176 200 Tonnen Textil- und Bekleidungsabfälle bei den privaten Haushalten in Deutschland direkt im Müll.
Sobald deine alte Kleidung im Müll landet, ist sie weg – und mit ihr gehen alle nutzbaren Rohstoffe endgültig verloren. Jedes Stück verdient eine zweite Chance, denkst du nicht?
ABER: 2022 wurden rund 462.500 Tonnen Altkleider exportiert. Fast die Hälfte dieser Kleidung ist oft nicht wiederverwendbar und wird zum Problem für Entwicklungsländer, wo sie die Umwelt belastet.
Quelle: Destatis.de, 2023
Kleiderspenden mit Potential
„Was können wir noch besser machen?“
Was ich allerdings ein bisschen schade finde ist, dass es keine Möglichkeit gibt eine Spendenbescheinigung zu kriegen.
Das Versenden in kleineren Mengen ist aus ökologischen Gründen fragwürdig, das ist für mich noch ein großer Nachteil. Kann ich größere Mengen spenden und mehr Stimmen gewinnen? Da habe ich noch keine Antwort drauf.
Ich finde es gut, dass die Organisation das transparent macht und nicht so tut als ob alle Kleider gespendet werden, sondern macht deutlich das ein großer Teil davon wiederverkauft wird. Das ist nicht bei allen Altkleiderspenden nachvollziehbar, denn die Hälfte der in Deutschland gespendeten Textilien landet im Müll in Ländern des Globalen Südens. Das darf einfach nicht sein. Für mich fühlt es sich auch gut an, Platz zu schaffen und gleichzeitig ein für mich wichtiges Projekt zu unterstützen.
Du hast auch Kleidung, die noch gut gebrauchbar ist übrig? Probier es doch mal aus und sag uns was du denkst. Macht es Sinn, deine Organisation so zu unterstützen?
Dein Plan für deine aussortiere Kleidung
„Ist das wirklich eine sinnvolle Methode alte Klamotten loszuwerden?“
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