Trigger-Warnung: In diesem Artikel geht es um Gewalt an Frauen.
Weibliche Genitalverstümmlung (engl. Female Genital Mutilation kurz FGM) – sowas gibt’s in Deutschland? Leider ja. Es ist ein Vorgang, bei dem Teile des weiblichen Genitals abgeschnitten oder verletzt werden, dies passiert meistens ohne Narkose. FGM ist eine Form von schwerer Menschenrechtsverletzung und verstößt nicht nur gegen das Recht auf körperliche und physische Unversehrtheit, sondern auch gegen die Kinderrechte und gilt nach der Kinderrechtskonvention als Kindesmisshandlung.
Die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes hat in einer Pressekonferenz ihre neuste Dunkelzifferschätzung 2022 zu weiblicher Genitalverstümmelung in Deutschland vorgelegt. Ein großes Problem ist die schlechte Datenlage. Du kannst dir vielleicht vorstellen: Wenn niemand weiß, wie viele Betroffene es gibt, ist es auch schwer, Unterstützungsangebote durchzusetzen und zu finanzieren. An der Pressekonferenz haben Lany, Praktikantin von intombi, und Alexandra, Vorstandsvorsitzende von intombi, teilgenommen und erfahren, wie die Schätzungen von Terre des Femmes zu den Betroffenenzahlen aussehen.
200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit betroffen
Weltweit sind laut Unicef über 200 Millionen Frauen von FGM betroffen. In Deutschland leben bis zu 104.000 betroffene Mädchen und Frauen. Bis zu 17.000 Mädchen sind akut gefährdet. D.h. sie sind dem Risiko ausgesetzt, heimlich in Deutschland oder im Ausland „auf Heimaturlaub“ an ihren Genitalien verstümmelt zu werden.
Schau dir hier das Video an und erfahre mehr:
Leben mit dieser Gewalttat bedeutet keine Zukunft zu haben!?
„Weiß man über die Zahl der Betroffenen und Gefährdeten hinaus auch, was das für die Zukunft der betroffenen Mädchen in Deutschland bedeutet? Zum Beispiel für ihre persönliche Entwicklung?“ möchten wir von Terre des Femmes wissen.
Sie leiden ein Leben lang.
Christa Stolle, geschäftsführende Vorständin Terre des Femmes
Schmerzen, Infektionen, Unfruchtbarkeit sowie erschwerte Geburten sind nur einige der möglichen Folgen. Denn auch physische Folgen, wie Traumata und Depressionen, können vorkommen und zur Arbeitsunfähigkeit führen. Je nach Schwere der Genitalverstümmelung sind die körperlichen und psychischen Wunden nur sehr schwer zu überwinden.
Was zu tun ist, um den Betroffenen zu helfen
Das Hauptziel ist die Abschaffung von FGM. Gleichzeitig sind Fach- und Beratungsstellen im psychologischen, medizinischen und juristischen Bereich von enormer Relevanz. Genauso wie die Aufklärung und Sensibilisierung in Schulen und in anderen Bereichen, wie zum Beispiel der Medizin oder Pädagogik. Auch die Kostenübernahmen für die Begleitung bei der medizinischen und psychologischen Rekonstruktion und der Nachbehandlung muss möglich sein, um Betroffenen besser helfen zu können.
So kannst du helfen
Erstmal solltest du dich so gut wie möglich informieren, um dann dein Wissen mit anderen zu teilen. Du kannst Aufmerksamkeit für diese Gewalttat schaffen. Damit die Bewegung gegen FGM weiter bestehen und voranschreiten kann, müssen Daten gesammelt werden und die Lage in Statistiken abgebildet werden. Um dies zu unterstützen, kannst du spenden. Denn nur mit Daten können Regierungen zum Agieren aufgerufen werden.
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Wie würdest du gerne aktiv werden und dich gegen Menschenrechtsverletzungen einsetzen?
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