Bundestagswahl ´21

Şirin Seitz tritt als Bundestags­kandidatin für ‘Die Linke’ im Wahlkreis Rhein-Erft I an



Am 26. September ist Bundestagswahl. Und wir alle können mitentscheiden, wer unsere Zukunft gestalten soll.
In diesem Artikel stellen wir dir Şirin Seitz vor. Sie ist Bundestagskandidatin von ‘Die Linke’ und tritt im Wahlkreis Rhein-Erft I an. Hier beantwortet sie fünf Fragen, über ihre Motivation, politisch aktiv zu sein, die dringendsten politischen Themen und wie sie Frauen und Mädchen konkret fördern will.



1. Warum ist die Politik deine Passion?

Ich möchte in einer besseren, gerechteren Welt leben und bevor ich darauf warte, bis was passiert, mach ich es lieber selber. Politisch engagiert zu sein, gibt mir das Gefühl, etwas in der Gesellschaft bewirken zu können. Klar muss man viel Geduld mitbringen – Veränderung kommt nicht auf einmal und oft führen viele kleine Schritte zum Ziel. Aber wenn ich durch die Stadt laufe und zum Beispiel die Regenbogenfahne am Rathaus wehen sehe, denke ich: “Das war unser Antrag, die Idee habe ich eingebracht” – das fühlt sich schon sehr gut an. Ich kann es jedem empfehlen.


2. Was war für dich ausschlaggebend selber politisch aktiv zu werden? Warum willst du in den Bundestag?

Nach meinem Studium in der Türkei fand ich es zunehmend schwieriger dort zu bleiben. Die wirtschaftliche und politische Lage hat es für mich – eine homosexuelle, alleinlebende Frau aus bescheidenen Verhältnissen mit einem geisteswissenschaftlichen Abschluss – sehr schwierig gemacht, mir eine Zukunft in diesem Land vorzustellen. So bin ich in den Rhein-Erft-Kreis gekommen. Ich wollte mich hier richtig einleben und wohlfühlen – da machte es für mich Sinn, mich politisch zu engagieren. In Deutschland haben wir eine Demokratie, hier kann ich mich einbringen – und davon wollte ich dann auch Gebrauch machen.


In Deutschland haben wir eine Demokratie, hier kann ich mich einbringen – und davon wollte ich dann auch Gebrauch machen.


Als sich die Chance ergab, für den Bundestag zu kandidieren, dachte ich: „Warum nicht?“. Ich spiegele schließlich auch einen Teil der Gesellschaft wider: einen Teil, der mehr als einen Ort als seine Heimat versteht. Als Tochter eines deutschen Migranten bin ich das Produkt der sich immer weiter globalisierenden Welt. Wenn man in den Bundestag schaut, sind dort nicht nur Frauen, sondern speziell junge Frauen in der Minderheit. Es sitzen nur 28 Frauen unter 40 im Bundestag. Bei Männern ist das in dieser Altersgruppe das Dreifache. In meinem Wahlkreis bin ich die einzige weibliche Kandidierende. Auch die Anzahl der Abgeordneten mit migrantischem Hintergrund spiegelt unsere Gesellschaft nicht wider: Nur 8% der Abgeordneten haben einen sogenannten Migrationshintergrund, während in ganz Deutschland der Anteil bei 21% liegt

Das liegt nicht daran, dass junge Menschen, Frauen oder migrantische Menschen weniger können, es liegt daran, dass wir nicht gefördert werden. Ich kann die Interessen von diesen Bevölkerungsgruppen glaubwürdig vertreten, weil ich selber weiß, wie es ist, als Frau in einem Land keine Wurzeln zu haben – mit allem, was das ökonomisch und gesellschaftlich bedeutet. Deshalb möchte ich in den Bundestag.



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3. Was willst du politisch verändern?

Die Herzensangelegenheit von mir und meiner Partei ist die wachsende soziale Ungleichheit. Besonders die kommende Generation ist vom schwächelnden Sozialstaat betroffen: Fast die Hälfte aller Menschen unter 35, die einen neuen Job anfangen, bekommen keine unbefristete Vollzeitstelle. Für Menschen mit Migrationshintergrund ist die Wahrscheinlichkeit doppel so groß, in Armut zu fallen. Frauen werden im Vergleich zu Männern immer noch schlechter bezahlt. Kinder, die in Hartz IV-Familien aufwachsen, haben deutlich schlechtere Chancen, sozial aufzusteigen. Wer dann noch in mehrere Kategorien fällt – zum Beispiel eine junge Frau, die in einer sogenannten Hartz IV-Bedarfsgemeinschaft aufgewachsen ist – darf sich auf ein Leben in Armut freuen, das sich bis zur Rente nicht verbessert. Das sind Zustände, die ich angehen möchte. Wir brauchen wahre Chancengleichheit. Dazu gehören eine Abschaffung des Klassensystems in der Bildung und gleicher Lohn für gleiche Arbeit.


4. Was sind deiner Meinung nach die dringlichsten politischen Themen? Und welcher Punkt aus dem Wahlprogramm der ‘Linken’ ist dir besonders wichtig?

Zwei Themen: der Klimawandel und ganz klar die Frage der Umverteilung. 

Die soziale Ungleichheit, die ich beschrieben habe, muss gar nicht sein – das Geld ist da. Das reichste 1% der Bevölkerung in Deutschland besitzt ein Drittel unseres Gesamtvermögens. Deutschland ist ein reiches Land, nur ist der Reichtum auf geschätzte 45 Haushalte konzentriert. Dieses Geld befindet sich nicht im Umlauf – so viel Geld kann man gar nicht ausgeben. Es wird beispielsweise für Aktienspekulation benutzt, die nicht gerecht versteuert wird. So füllt es auch nicht die Staatskassen und fehlt uns in den Kommunen. Darum haben wir marode Schulen, schwache Infrastruktur und ein Rentensystem, das nicht vor Armut schützt. 

Und wie wollen wir den Klimawandel bekämpfen, wenn wir nicht über ihn aufgeklärt werden können? Oder wenn klimafreundliche Energie uns nicht erreichen kann? Oder wenn die Menschen nicht geschützt genug sind, um sich dafür einzusetzen? Wenn wir den Klimawandel bekämpfen wollen und dabei nicht die kommende Generation verarmen wollen, brauchen wir das Geld. 

Wir fordern eine starke Besteuerung der Vermögen. Damit wollen wir den öffentlichen Nahverkehr ausbauen und für alle kostenlos machen, erneuerbare Energien fördern, unsere Schulen und Schwimmbäder sanieren und unseren Städten die finanziellen Mittel geben, das Leben schöner und gerechter zugestalten. 


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5. Wie willst du Mädchen und junge Frauen fördern?

Mädchen und Frauen können wir am besten fördern, indem wir ihnen eine Zukunftsperspektive bieten. Ich will dafür kämpfen, dass Frauen Zugang zu zu den höchsten Ämtern und Führungspositionen bekommen und sich dort wohlfühlen. Denn nur durch solche Vorbilder – das sind Menschen, die mögen, was sie tun und gut darin sind – kann gelernt werden. Mädchen müssen Politikerin, Managerin, Priesterin werden können. Und Frauen müssen dort gleich bezahlt werden, weil ein geringeres Gehalt weniger Rente bedeutet und beides für viele Frauen zu einer Abhängigkeit vom Partner führt. Jedes einzelne Gespräch über diese Themen ist wichtig, um Mädchen und junge Frauen zu fördern. Ich will Frauenberatungsstellen stärken. Über sexuellen Missbrauch – besonders auch am Arbeitsplatz – muss schon in der Schule aufgeklärt werden. Und natürlich:

wir brauchen mehr Frauen in der Politik.


Du willst mehr über Şirin erfahren? Auf ihrer Webseite und ihrem Instagram-Kanal nimmt sie dich mit und erzählt noch mehr über sich und ihre Themen.



Welche politischen Themen findest du besonders wichtig? Und was sollte sich in der Politik verändern? Schreib es in die Kommentare!



Die Passion dieser Frauen ist die Politik und sie wollen am 26. September in den Bundestag gewählt werden:

Nyke Slawik tritt als Bundestagskandidatin für ‘Bündnis 90/ Die Grünen’ im Wahlkreis Leverkusen/ Köln Mülheim an
Sanae Abdi tritt als Bundestagskandidatin für die ‘SPD’ im Wahlkreis Köln I an
Serap Güler tritt als Bundestagskandidatin für die ‘CDU’ im Wahlkreis Leverkusen/ Köln Mülheim an
Charline Kappes tritt als Bundestagskandidatin für die ‘FDP’ im Wahlkreis Duisburg an



Du willst wissen, welche Ziele die Parteien für die nächste Legislaturperiode haben? Dann können wir die folgende Artikel empfehlen:

Demokratie und Sicherheit
Digitalisierung
Außenpolitik und die EU
Gleichberechtigung
Wirtschaft, Steuern und Finanzen
Klima, Umwelt und Tierwohl
Arbeit und Soziales
Integration und Zuwanderung




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