Ann-Vivien, wie gehst du mit Mobbing und Hass­kommentaren um?


Die brünette Ann-Vivien hält ihren Hund neben ihren Kopf uns strahlt in die Kamera.
Ann-Vivien mit ihrem Spitz. Foto: Hannah Meinhardt

Triggerwarnung: In diesem Artikel geht es um Mobbing und Hasskommentare. Wenn diese Themen bei dir negative Gefühle und Reaktionen hervorruft, sei achtsam oder lies besser einen unserer anderen Artikel.


Die 29-jährige Ann-Vivien lebt zusammen mit ihrem Mann, ihrer Tochter und einem kleinen Hund in der Nähe von Hamburg. Auf Instagram zeigt sie als @annvivien ihr Leben, auch inklusive chaotischer und unglamourösen Momente. “Ich möchte, dass jede:r, der/die auf meinem Profil vorbeischaut ein Lächeln auf den Lippen hat und sich danach besser fühlt als vorher. Einfach weil man sieht, dass nichts perfekt ist und eben genau das so wunderbar ist”. In diesem Artikel erfährst du, wie Ann-Vivien früher und auch heute noch mit Hass und Mobbing umgeht und sie erzählt, wie sie trotz mancher Hürden ihre Träume verwirklicht hat und jetzt ihre Passion lebt. Welche das ist, erfährst du zudem auch.



Was ist deine Passion? Wie hast du sie gefunden?

Ich weiß gar nicht ob ich „die“ Passion gefunden habe. Es gibt immer wieder neue Dinge die mich begeistern und denen ich nachgehe. Ich liebe es mich in neue Themen einzuarbeiten und diese auszuprobieren. Am Ende ist es wie mit allen Dingen. Try & Error bis man das gefunden hat was einem Spaß macht. Und wenn es auch nur für eine gewisse Zeit ist.


Du musstest in der Schule Mobbing erfahren und auch heute noch erfährst du unter deinen Postings immmer wieder Hate. Wie hast du gelernt, damit umzugehen?

Ab der Unterstufe hatte es bei mir langsam mit dem Mobbing begonnen. In der 7. Klasse erreichte es dann seinen Höhepunkt. Meine „Freunde“ ließen mich im Stich, jede Pause war eine Tortur. Ich verstecke mich in der Pause oft in leeren Treppenhäusern, um in Ruhe gelassen zu werden. Das Zerstören meiner Sachen, sexuelle Belästigung, Beschimpfungen, Schubsen, Schläge und von niemanden akzeptiert zu werden gehörte zu meinem Alltag. Auch wenn mich dies natürlich zu tiefst traf war ich schon immer jemand, der nichts auf sich sitzen lassen mag. Ich legte mir ein dickes Fell zu und begann jede Beleidigung genau so hart und unter der Gürtellinie zu kontern, wie sie mir entgegen schoss. Das war bestimmt das ein oder andere mal sehr cringe, aber führte langfristig dazu, dass es für meine Peiniger nicht mehr so spannend war mich fertig zu machen.


>> Schlussendlich wiederholte ich dann die Klasse und lebte bis zur Oberstufe damit, einfach “uncool” zu sein und eben “nur uncoole” Freund:innen zu haben. Die eigentlich ziemlich cool waren. <<


Wenn mir jetzt irgendein anonymes Profil schreibt, dass ich fett und hässlich bin, kann ich nur müde drüber lächeln. Zum einen, weil schon viel schlimmere Dinge über mich gesagt wurden und zum anderen, weil ich weiß das jeder dummer Kommentar mehr über den/die Kommentator:in aussagt, als über mich.



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Wann hat dich das Mobbing mal davon abgehalten, deine Träume zu verwirklichen und deine Passion zu leben? Wie konntest du dadurch stärker werden und daran wachsen?

Das Mobbing hat und wird mich nie davon abhalten mein Leben zu leben. Ich umgebe mich mit positiven Menschen und weiß wer ich bin und was ich kann. Die Schule war kein schöner Ort für mich und ich würde es niemanden wünschen, dass gleiche durchmachen zu müssen. Aber es hat mich stark und schlagfertig gemacht. Es hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin und diesen Menschen mag ich sehr gerne. Auch wenn ich es könnte, würde ich nichts ändern wollen.


Welche Tipps kannst du anderen Mädchen und Frauen geben, trotz negativer Kommentare online und offline sie selbst zu bleiben?

Das wichtigste: Es geht vorbei. Und es hat nichts mit einem als Person zu tun. Das war mein inneres Mantra in der Schule. Irgendwann ist diese Phase vorbei und ich werde der Zeit nicht eine Träne nachweinen. Und genau das ist passiert. Ich war das uncoole Mädchen mit den roten Haaren in der Schule und bin jetzt Mama, Ehefrau, selbständig, hab ein Haus gebaut, bin glücklich und hab 90.000 Follower auf Instagram. Das ist doch ziemlich cool wie ich finde.  

▶︎ Wer im Job oder familiären Umfeld gemobbt wird, sollte sich trauen einen Cut zu machen und sich immer Verbündete suchen.

▶︎ In der Schule sind das vielleicht andere „uncoole“ Kids, auf Social Media hilft blockieren und andere drauf hinzuweisen wer einen hier wie beleidigt sehr gut.

▶︎ Niemand hat es verdient ausgeschlossen zu werden und jede:r ist liebenswert auf seine Art und Weise. Auch wenn einem Menschen versuchen etwas anderes zu erzählen! Das Leben ist schön und man sollte versuchen seinen Weg zu finden, genau das auch wieder fühlen zu können. (Ann-Vivien)








Wie gehst du mit negativen Kommentaren on- und offline um? Erzähl es uns in den Kommentaren!




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