Angelina hat Vertrauen in sich selbst


©WDR/Linda Meiers

Hi, mein Name ist Angelina, ich bin 28 Jahre alt und das ist meine #afterschoolstory.


Das liegt mir am Herzen – das begeistert mich

Gebürtig bin ich aus Aachen, aber da ich einen Tapetenwechsel brauchte, bin ich vor knapp einem Jahr ins schöne Köln rübergezogen. Hier wohne ich mit meinem Freund Hassan in einer sehr schönen, aber viel zu teuren Wohnung. 🙂 Ich bin ein absoluter Musikjunkie – ich muss den ganzen Tag irgendwas konsumieren, am liebsten Rap oder Alternative Indie, aber ich bin auch leidenschaftlicher Oldies- und ???-Fan. Ich liebe es zu reisen, tue es nur leider viel zu selten und um die Schuld jetzt mal von mir abzuweisen, schiebe ich es auf Netflix und Instagram. Ich bin ein kleiner Sportmuffel, versuche aber immer wieder etwas für meine Gesundheit zu tun, denn in meinem Job sitze ich leider sehr viel vor Bildschirmen.

Für mein Leben gerne, esse und koche ich jeden Tag und probiere mich viel durch Restaurants aller Art. Ich liebe das Leben und freue mich über jeden Tag, an dem ich mir jedes Mal neue Ziele setze, von denen ich dann doch wieder nur eine Hand voll umsetze. Meinen Freund macht das wahnsinnig, ich liebe es – ich glaube im früheren Leben war ich mal Koalabär. Essen und Schlafen, Essen und Schlafen – was will man mehr.


Ich liebe das Leben und freue mich über jeden Tag.


Es war wirklich nicht einfach, mit 19 Jahren eine Entscheidung zu treffen

Für mich war immer klar, ich möchte etwas „mit Medien“ machen, was genau wusste ich mit 19 einfach noch nicht. Für kreative Medienstudiengänge war mein Durchschnitt (2,4) zu schlecht, ich hätte gerne direkt Musikjournalismus oder Modejournalismus studiert, aber diese Studiengänge sind meistens privat. Also habe ich es auf der wissenschaftlichen Ebene versucht, obwohl ich mehr praktisch veranlagt bin. Da ich ebenfalls ein großes Interesse an gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen hatte, habe ich mich für einen Studiengang entschieden, dass all diese Dinge vereint: Politik, Soziologie und Medienwissenschaften in Düsseldorf. 


©WDR/Linda Meiers

Die Ehrenrunde war schließlich mein Glück

In der 9. Klasse bin ich sitzen geblieben, auch noch wegen meinem Lieblingsfach Geschichte! Ich war in einer Lebensphase, in der ich keinen Bock auf irgendwas hatte und vor allem nicht aufs Schulbankdrücken! Dazu hatte ich noch einen Geschichtslehrer, der hatte einfach kein Verständnis für Kinder in der Pubertät. Aber was soll ich sagen? Die „Ehrenrunde“ war das Beste was mir passieren konnte! Ich kam danach in eine sehr nette Klasse mit einer tollen Lehrerin, die sich sehr bemüht hat, individuell auf alle Schüler*innen einzugehen. Durch sie habe ich mein Interesse für Bildung und Wissen wieder neu geweckt. Manchmal kann so eine Veränderung wie ein Klassen- oder Schulwechsel und das hinzukommen eines Mentors/einer Mentorin, also eines Vorbilds, so einiges bewirken. 


Mit Mädelsabende möchte ich vor allem jungen Frauen eine Plattform ermöglichen

Mädelsabende ist ein Instagram-Format, dass sich mit alltäglichen Dingen im Leben von hauptsächlich jungen Frauen beschäftigt. Wir setzen immer pro Woche ein Thema, dass wir dann aus sieben verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Das können Themen wie Freundschaft und Beziehungen sein, aber auch Themen wie Selbstbefriedigung, Rassismus, Brustkrebs, Sucht oder Schwangerschaft. Wir möchten jungen Menschen die Möglichkeit geben sich über Dinge zu informieren, mit anderen in den Austausch zu kommen und zu sehen, dass wir alle die selben Sachen durch machen, egal ob schön, oder weniger schön.


Wer ist Angelina?

Angelina aka Lito ist Journalistin, Moderatorin, Social Media Profi, Sängerin und kennt jeden Trend. Für Mädelsabende, einem Format vom WDR für funk, schafft sie es durch ihre weltoffene Art, mit Humor und Empathie, oftmals unbekannte und unangenehme Themen so auf den Punkt zu bringen, dass sie nicht nur aufklärt, sondern viele Menschen berührt und inspiriert.

Gerade in der heutigen Zeit, wo uns die Sozialen Medien so vieles vor die Füße knallen, mit dem wir uns dann alleine auseinander setzen müssen, finde ich es einfach super wichtig, gemeinsam Dinge einzuordnen und sich mit anderen zusammen eine Meinung zu bilden.


So etwas gab es zu meiner Zeit noch nicht und klar, ich wäre super froh gewesen, wenn es Mädelsabende auch schon in meiner Jugend gegeben hätte. Gerade in der heutigen Zeit, wo uns die Sozialen Medien so vieles vor die Füße knallen, mit dem wir uns dann alleine auseinander setzen müssen, finde ich es einfach super wichtig, gemeinsam Dinge einzuordnen und sich mit anderen zusammen einen Meinung zu bilden, anstatt sich von einem kleinen Bildschirm alles diktieren zu lassen. Ein Beispiel? Instagram suggeriert jungen Menschen, Frauen UND Männern, dass Frauen schlank sein müssen, sich die Beine rasieren sollten und große Brüste haben, damit sie attraktiv sind? Nein! Die Realität sieht anders aus und da sollten wir drüber sprechen!


Im August 2018 bin ich dann dazugestoßen, weil ich das Konzept des Kanals so super fand und habe mich einfach initiativ beworben, auch so eine Eigenschaft, die mir schon viele Wege eröffnet hat. Die Arbeit dort ist wirklich super abwechslungsreich und ich lerne jede Woche noch etwas dazu! 


Tabuthemen halten mich davon nicht ab, meine Stimme zu erheben

Themen, die sehr emotional sind, oder sehr persönlich kosten natürlich immer ein bisschen überwinden. Wer spricht schon gerne mit 100.000 Leuten über seinen Darm, oder besucht einen Menschen, der im Wachkoma liegt? Aber sowas ist so wichtig! Und natürlich gibt es auch jede Menge Tabuthemen! Damit meine ich nicht mal sowas wie Selbstbefriedigung oder Cellulite, sondern auch Themen wie Schwangerschaftsabbrüche oder sogar Heiraten, können zu hitzigen Diskussionen führen. In meiner Woche über Heirat habe ich zum Beispiel die Frage gestellt, wieso eigentlich in der heutigen Zeit immer noch so viele Frauen darauf bestehen, dass der Mann der Frau den Antrag macht und ob man nicht sogar ganz auf Hochzeiten verzichten könnte. Das ist natürlich Zündstoff. Aber das liebe ich auch.

Menschen zum Nachdenken zu bewegen und in den Dialog mit einander zu bringen. Ich sehe mich da mehr als Vermittlerin, die Denkanstöße gibt, aber ich lasse auch meine eigene Meinung mit einfließen. Das ist es, was der Community auch so gut gefällt, denn es ist authentisch. Wenn ich dann ab und zu auf der Straße angesprochen werde, bekomme ich nur positive Rückmeldungen und Dankbarkeit für unsere Arbeit. Denn unsere Follower*innen wissen – jede Meinung ist erwünscht und es lässt sich über alles reden.


©WDR/Linda Meiers

Mein Song zeigt dir und mir, welches Potential in uns steckt

In meinem eigenen Song „Selbst ist die Frau“ geht es um Selbstliebe, auf allen Ebenen. Egal ob von außen oder von innen – akzeptier dich so wie du bist! Frauen neigen viel zu sehr dazu, sich ständig mit irgendwem vergleichen zu müssen. Dabei liegt so viel Potential in einem selbst. Wenn man ständig nur links und rechts guckt verschwendet man Energie und Zeit, Zeit in der man Dinge verwirklichen könnte, oder sich auch einfach nur was Gutes tuen kann. Auch ich habe immer wieder Selbstzweifel, das beste Beispiel ist da sogar die Musik. Ich habe ständig verfolgt, was andere so treiben, Social Media kann einen da ganz schön in den Bann ziehen. Anstatt Songs zu schreiben, habe ich nur geschaut was andere machen – das lähmt total! Jetzt bin ich an dem Punkt, dass ich versuche mich nur auf mich selbst zu konzentrieren und einfach kontinuierlich Musik zu veröffentlichen. Also bleibt dran. 😉 


Trotz der Vielfalt und Menge meiner Aufgaben, gebe ich immer alles

Ich muss gestehen, ich bin ein kleiner Chaot. In meinem Kopf schwirren so viele Ideen und To Do’s rum – und am Ende bekomme ich von 10 Plänen 2 umgesetzt. So ist es halt. Damit habe ich mich abgefunden. Es gibt Menschen die sind definitiv produktiver als ich, aber da mache ich mir gar keinen Stress. Ich versuche immer 100% zu geben, damit eine Sache gut wird und das finde ich auch besser als bei fünf Sachen 20% zu geben. 


Sowie Angelina, arbeitet auch Belle an ihrem Zukunftstraum

“Mein Zukunftstraum ist es Sängerin zu werden, da ich es einfach liebe zu singen. Um meinen Traum zu erreichen, möchte ich an Talent-Shows teilnehmen und Videos in denen ich singe bei Youtube veröffentlichen.

Meine einzige Sorge ist, dass ich bei diesem Beruf nicht mehr genug Zeit für die Menschen hätte, die mir am Herzen liegen. Trotzdem würde ich allen raten, immer an eurer Leidenschaft zu arbeiten und vor allem daran zu glauben, dass man es schaffen kann. Man muss nur beten und sehr viel kämpfen!”

Belle, 17 Jahre, aus Hürth

Meine beste Entscheidung, war es nach New York zu gehen

Tatsächlich haben mich zwei sehr prägende Erlebnisse, die ich während meines Praktikums in New York 2017 gemacht habe, beeinflusst. Ich hatte mich aus verschiedenen Gründen für einen Master, den ich doof fand, in einer Stadt, die ich nicht mag, entschieden. Warum? Einmal, wusste ich nicht, was ich sonst machen soll – ich hatte noch nicht viel Berufserfahrung gesammelt und alle meine Freunde die auch studierten, packten noch den Master hinten dran und auf der anderen Seite konnte ich schon die Stimmen meiner Familie in meinem Kopf hören: „Ein Bachelor ist ja heute nichts mehr wert…“ (Was absoluter Schwachsinn ist). Kaum in New York angekommen hat sich dieser ganze Druck der sich aufgebaut hat sofort gelöst.  

Dieses bunte Treiben und die Arbeitswelt hat mich sofort gepackt und ich wusste schon nach ein paar Wochen – ich will nicht weiter studieren! Theorie und Wissenschaft war sechs Semester ganz nett, aber ich bin voller Ideen und habe Lust mich JETZT auszuprobieren, anstatt weiter Hausarbeiten zu schreiben. Gesagt, getan – ich habe mich von New York aus bei 1Live in der Online Redaktion beworben und habe den Job, dank einer sehr kreativen Bewerbung, sofort bekommen. Beste Entscheidung ever. 


©WDR/Linda Meiers

Meine spontanen Intitiativbewerbungen haben sich bisher immer ausgezahlt

Nochmal zu dem Thema initiativ bewerben: Ich mache das manchmal sehr spontan, weil ich den Moment nutzen will. In meinem Studium in Düsseldorf hatten wir ein Seminar, in dem jede Woche ein anderer Mensch aus der Berufswelt zu uns kam und ein bisschen über seinen Job erzählt hat. Ich hatte eine Woche zuvor auf der Liste gesehen, dass der damalige Chef einer Düsseldorfer Regionalzeitung zu Besuch kommt. Noch während seines Vortrags im Hörsaal habe ich parallel zum Zuhören einen Email verfasst und mich bei ihm als Praktikantin in der Lokalredaktion beworben – Er fand das so lustig, dass er mir direkt eine Zusage geschickt hat und nach zwei Wochen Praktikum habe ich dort als freie Autorin angefangen und so meine journalistischen Weg geebnet. 


Meine #girlsforgirls Tipps

  1. Probiert euch aus! Wenn ihr ein Ziel vor Augen habt, ist das natürlich super, aber wenn nicht, ist das auch vollkommen okay! Lasst euch nicht von links und rechts beeinflussen, sondern probiert verschiedene Sachen aus und selbst wenn man drei mal den Ausbildungsbetrieb oder den Studiengang wechselt.
  2. Informiert euch! Eine wenig finanzielle Unabhängigkeit kann nicht schaden, dann können euch andere noch weniger reinreden. Meine Eltern hatten jetzt auch nie das große Geld, also bin ich nebenbei arbeiten gegangen und habe mich informiert, wo junge Menschen in meiner Situation eventuell noch Unterstützung herbekommen könnten. Egal ob das jetzt Bafög, ein Studienkredit, Wohngeld oder sogar ein Stipendium ist. Informiert euch!
  3. Do it! Denkt niemals ihr seid es nicht wert oder nicht gut genug für einen Job, ein Praktikum, whatever. Viele Männer sehen eine Stellenbeschreibung in der steht drin: Der Bewerber/die Bewerberin soll 1,2,3, können. Können sie das alles? Nein! Bewerben sie sich trotzdem? Ja! Denn eingeladen zu werden, ist schon mal die halbe Miete. Viele Frauen neigen dazu zu sagen: Oh, ich kann nur 75 Prozent von dem, was verlangt wird – dann lieber nicht. Und wer bekommt am Ende den Job? Ein Mann, weil sich überspitzt gesagt, keine Frau beworben hat. Das ist jetzt natürlich etwas extremer dargestellt als es ist, aber was ich damit sagen will ist: Legt ruhig mal etwas mehr in die Waagschale. Lügen ist natürlich ein No-Go, aber ein bisschen Flunkern, sich ein bisschen besser darstellen, als es in Wirklichkeit ist macht jeder immer und überall – egal ob es beim Firten, beim Sport, beim Gesellschaftsspiele spielen, oder eben beim Bewerbungsgespräch ist. Do it!  

Wann warst du schon mal spontan und hast eine Gelegenheit sofort genutzt? Oder hast du einen anderen Weg gefunden, der für dich erfolgreich ist? Dann beschreibe ihn gerne in den Kommentaren.

Eure Angelina




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