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Meine Passion: Peace (Teil 1)

Frieden beginnt bei mir




Frieden zu verbreiten – da kommt schnell das Bild von Hippies in der Flower-Power Bewegung auf oder eine Friedenstaube als Friedensangebot loszuschicken. Aber es geht auch anders und zwar viel konkreter!
Diese Woche erzählen dir vier starke junge Frauen, wie sie zu ihrer Passion auf ganz unterschiedliche Weise gekommen sind und diese ausleben. Sie alle haben das gleiche Ziel – sich für den Frieden einzusetzen! Für sich selbst aber auch für andere Menschen. Nach dem Lesen der Geschichten wird dir sicherlich bewusst, dass auch Du direkt damit starten kannst, Frieden zu verbreiten.

Im ersten Teil dieser Passionweek erfährst du, warum es wichtig ist, dass Frieden im Kleinen anfängt und was sowohl die Bundeswehr als auch eine religiöse Gemeinschaft in Frankreich damit zu tun haben. Verpasse das Gewinnspiel am Ende des Artikels nicht. Wir verlosen ein Buch über starke Frauen.



Frieden verbreiten durch Information und Aufklärung – Lorena ist Presseoffizier bei der Bundeswehr


Frieden beginnt bei dir selbst. Wenn du weißt wie es klappt, Frieden im eigenen Umfeld zu schaffen und zu verbreiten ist das der erste Schritt. Genauso kann es nämlich auch im Großen erreicht werden, also in größeren Strukturen und Systemen, wie zum Beispiel zwischen Staaten. Bildung und Aufklärung sind für den Friedenseinsatz unerlässlich. Nur durch Wissen und durch Informationen über andere Länder und Kulturen, kannst du Verständnis entwickeln. Denn nicht jeder tickt gleich! Wenn du also verstehst oder nachvollziehen kannst, warum jemand so handelt, wie er oder sie handelt, kannst du darauf auch angemessen reagieren und Konflikte vermeiden,” erzählt uns Lorena im Interview.


Studentin und On-Off Soldatin – So kann eine Passion aussehen

Lorena (25 Jahre aus Münster) studiert Volkswirtschaft und ist nebenbei Reservistin der Bundeswehr. Das bedeutet, dass sie sich nach ihrer Grundausbildung nicht verpflichtet hat, sondern auf freiwilliger Basis als Soldatin bei Bedarf zur Verfügung steht und auch in ihren Semesterferien als Soldatin im Einsatz ist. In ihrer Arbeit als Presseoffizierin wird sie mit Leutnant angesprochen.

“Meine Arbeit als Presseoffizier ist super vielfältig und macht mir richtig Spaß. Ich bin ständig in Rotation, also wechsle oft meinen Einsatzort und den Einsatzbereich, den ich für die Pressearbeit begleiten darf. Zum Beispiel durfte ich sogar mal mit einer Militärmaschine mitfliegen, der Transall, um Fallschirmjäger bei ihrer Arbeit zu begleiten. Als Presseoffizier lerne ich viele neue Menschen und tolle Projekte kennen und bekomme von allen Teams immer das Gefühl vermittelt, ganz selbstverständlich dazu zu gehören.



Die Herausforderung meiner Arbeit bei der Bundeswehr

Durch ihre Arbeit als Presseoffizier kann Lorena dazu beitragen, die durch Medien verbreitete Darstellung der Bundeswehr zu “korrigieren”. Denn das, was in den Medien häufig als ‚Die Bundeswehr‘ dargestellt wird, entspricht Lorena´s Meinung nach oft nicht dem ganzen Bild. Sie erklärt uns, dass bewaffnete Einsätze in Kriegs- und Krisengebieten nämlich eher der Ausnahmefall sind. Die tatsächliche Arbeit, die Soldaten leisten, umfasst sehr viele verschiedene Felder. Alleine der Bereich des Sanitätsdienstes, in dem Lorena nach ihrer Grundausbildung gearbeitet hat, umfasst eine Vielzahl verschiedener Aufgaben. Neben der klassischen Versorgung von Patienten wie man sie aus dem Alltag kennt, gibt es zahlreiche Spezialisierungen unter anderem in den Bereichen der Forschung, Entwicklung und der Rettung verwundeter Soldaten im In- und Ausland, verrät Lorena uns.


Ich kann mich in meiner Arbeit selbst für den Frieden einsetzen – durch Information und Aufklärung!

Lorena

Gerade von Pazifisten, also von Menschen die Krieg und Gewalt durch Waffen grundlegend ablehnen, wird häufig hinterfragt, wie mit dem Einsatz von Waffen oder der Präsenz bewaffneter Truppen in gefährdeten Gebieten Stabilität hergestellt und Frieden gewahrt werden soll. Die Bundeswehr, beziehungsweise Soldaten und das Thema Frieden verbreiten, werden oft eher als Gegensätze und als unvereinbar angesehen. Und das liegt eben oft an der fehlenden Information, was die Arbeit der Bundeswehr betrifft. Denn die Bundeswehr leistet, auch im “Kleinen”, durch Informations- und Aufklärungsarbeit einen Beitrag zum Frieden. Zum Beispiel leisten Soldaten in multinationalen Friedensmissionen humanitäre Hilfe und tragen zur Konfliktprävention und zur Krisenbewältigung bei. 


ACHTUNG! Still gestanden! Lorenas Weg zur Bundeswehr

Nach ihrem Abitur ist Lorena aus Neugier zum Wehrdienst gegangen. Der Wehrdienst ist die Ausübung des Dienstes in den Streitkräften eines Staates. Sie fand schon immer spannend, was dort gemacht wird und wollte sich selbst eine Meinung bilden und erfahren, wie es in Wirklichkeit ist. Weil sie rein optisch, mit nicht einmal 1,60m und zierlicher Figur, für viele erstmal nicht ins Bild einer “typischen” Soldatin passt, erhält sie oft erstaunte Blicke. „Aber ich habe bisher noch keine Vorurteile mir und meiner Entscheidung gegenüber erfahren, sondern viel eher tatsächlich durchweg positive Neugier. Das bestärkt mich auch darin, diesen Weg weiter zu gehen.

Natürlich ist die Bundeswehr durch Hierarchien und Autorität geprägt. Ich persönlich komme damit gut klar. Ich sehe deutliche Befehle und die klare Aufgabenverteilung in Rangfolgen eher als strukturgebend an und nicht als eine persönliche Bevormundung. Das ist sowieso ein Vorurteil, dass bei der Bundeswehr immer nur ein scharfer Umgangston herrscht. Durch die Kameradschaft als Wert gehen wir oft sogar eher freundschaftlich miteinander um – auch über Dienstgrade und Abzeichen hinweg.


Lorenas #girlsforgirls Tipp für deine Berufswahl

Du solltest Freude an der Sache haben die du tust. Und auch mit den Leuten, mit denen du dort zusammen arbeitest. Generell solltest du auch hinter deiner Arbeit stehen und nur das machen, was dir gut tut.
Und wenn du auch überlegst, ob die Bundeswehr etwas für dich ist, kann ich dir nur raten, mach einfach den Freiwilligen Wehrdienst – wenn es dir nicht gefällt kannst du jederzeit wieder aussteigen. Sollte dir das aber zu ungewiss sein, kannst du natürlich auch immer zuerst ein Praktikum bei der Bundeswehr machen,” empfiehlt Lorena abschließend.




Glaube als Friedensbotschafter – Elisa war Freiwillige in Taizé


In Taizé hatte ich zum ersten Mal wirklich das Gefühl zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Taizé wurde für ein Jahr mein zu Hause. Ein Ort, an dem ich langsam aufblühen konnte, mich selbst und vor allem Gott kennenlernen durfte und der mir Wurzeln gegeben hat. Dort konnte ich in einem geschützten Rahmen wachsen und gedeihen, bis ich bereit war, hinaus in die weite Welt zu gehen.

Elisa (22 Jahre aus Bonn) ist nach ihrem Abitur als Freiwillige nach Taizé gegangen. Geplant war ein kurzer Aufenthalt, aber schnell stand für sie fest – hier bleibe ich länger! Taizé ist ein kleiner Ort in Frankreich, in dem eine Gemeinschaft von christlichen Brüdern in ganz einfachen Verhältnissen zusammenlebt. Jede Woche kommen viele Jugendlich aus der ganzen Welt zusammen, um sieben Tage lang in Gemeinschaft zu leben, zu beten und zu arbeiten. In manchen Wochen kommen so oftmals bis zu fünf Tausend Menschen aus der ganzen Welt zusammen.


Taizé – Ein Ort des Friedens

“Taizé an sich ist schon ein sehr friedlicher Ort. Die Gemeinschaft setzt sich aktiv für den Austausch zwischen verschiedenen Religionen ein und lädt jeden dazu ein, sich ganz persönlich mit der Friedenssuche auseinander zusetzten. Menschen aus allen Nationen, mit verschiedenen Hintergründen und Konfessionen, schaffen es ohne Probleme zusammen zu leben und über sich hinauszuwachsen. Menschen lernen sich kennen und innere Grenzen werden abgebaut. Durch ein besseres Verständnis des Nächsten, fällt es uns leichter andere Denk- und Lebensweisen zu verstehen und wert zuschätzen.


Religiöse Vereinigungen können so ein Zeichen setzten, dass es beim Glauben eben nicht darum geht, Konflikte und Gewalt zu rechtfertigen, sondern es im Gegenteil genau um den inneren und äußeren Frieden geht.

Elisa

Meine Zeit als Freiwillige in Taizé – ein Fulltime-Job

Die Aufgabe der Freiwilligen ist es, die Jugendlichen zu empfangen, Arbeitsgruppen zu leiten und das Leben dort zu koordinieren. Meine Hauptaufgabe war es, für alle zu kochen. Das bedeutet konkret, jede Woche ein neues Team von bis zu 16 Leuten zu leiten und in großen Wochen für bis zu 5.000 Menschen zu kochen. Ansonsten hatten wir jede Woche auch noch andere Aufgaben, wie den Empfang zu organisieren, Toiletten putzen, Essen ausgeben, Müll einsammeln und alles, was im Gemeinschaftsleben sonst noch so ansteht. Während dieser Zeit bin ich oft an meine Grenzen gestoßen.



Frieden verbreiten, beginnt bei der eigenen Haltung. Ich glaube daran, dass durch eigenes Vorleben, andere Inspiriert werden können.

Elisa

An Grenzen stoßen und an Herausforderungen wachsen

Eine Herausforderung war oft, mit Meinungen umzugehen, die sich meinen persönlichen Werten entgegengestellt haben. Aber jede Herausforderung ist auch immer gleichzeitig eine Chance. Eine Chance über sich hinauszuwachsen und neue Blickwinkel kennenzulernen. So habe ich gelernt andere nicht vorzuverurteilen, zuzuhören und Verständnis entwickeln zu können. Auch wenn ich nicht der gleichen Meinung bin. Aber auch Toleranz im Gemeinschaftsleben zu entwickeln, gehörte zu meiner Entwicklung.
In Taizé hatte ich zum ersten Mal Kontakt mit Menschen, die in ihren Ländern wegen ihres Glaubens unterdrückt werden. Der Austausch mit ihnen hat mich tief bewegt und mir gezeigt, wie real und aktuell das Problem der Inakzeptanz im täglichen Leben ist.


Elisa spricht aus Erfahrung: So kannst Du Frieden verbreiten

Um sich für den Frieden einzusetzen, braucht man nicht immer große Projekte oder fremde Orte. Frieden zu verbreiten fängt vor allem erstmal bei einem selbst an. Nur wer einen inneren Frieden in sich trägt, kann diesen auch weitergeben.
Geh raus in die Welt, in deine Umgebung, lerne Menschen kennen, komm in den Austausch! Versuch vielleicht mal mit Menschen in Kontakt zu kommen, mit denen du dich sonst eher nicht unterhalten würdest. Versuch ihre Sicht der Dinge zu verstehen und hör zu. Man kann von jedem etwas lernen!”





Passion-Gewinnspiel: Gewinne das Buch “HerStory – 50 starke Frauen & Mädchen, die Geschichte schrieben”!


Den Mädchen von heute zum Vorbild! Dieses besondere, opulent gestaltete Sachbuch ist vollgepackt mit spannenden und lebendig erzählten Geschichten von 50 bekannten und weniger bekannten Frauen und Mädchen aus allen Lebensbereichen und aus allen Teilen der Welt. Sie alle sind mutig ihren Weg gegangen, haben niemals aufgegeben und haben Erstaunliches erreicht – und das wirkt bis heute fort. Beantworte folgende Frage in den Kommentaren und schon bist du im Lostopf:


Wer ist deine Heldin? Wen bewunderst du? Und warum?


Teilnehmen kannst du bis Freitag 17.04.2020 – 12:00 Uhr. Der/Die Gewinner*in wird danach per Zufallsprinzip ermittelt und per Nachricht kontaktiert. Daumen sind gedrückt. Die Teilnahme ist ab 14 Jahren möglich, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn kann nur innerhalb von Deutschland versendet werden. Ein herzlicher Dank für die Bereitstellung geht an die Fischerverlage.


Würdest du Lorena und Elisa zustimmen, dass Frieden bei einem selbst beginnt? Wie würdest du gerne Frieden verbreiten? Verrate es uns in den Kommentaren.


Im zweiten Teil stellen wir dir zwei weitere junge Frauen vor, die für den Frieden im Einsatz sind. Sie zeigen konkrete Möglichkeiten, wie du dich über dein eigenes Umfeld hinaus, ganz einfach für den Frieden einsetzen kannst. Hier gehts zum Artikel.




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Kommentare

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  1. Jana um 14:49

    Super inspirierender Artikel! Danke für deinen Einsatz.

    • intombi Team um 14:53

      Liebe Jana,

      vielen Dank für dein Feedback. Wir freuen uns, dass der Artikel so inspirierend für dich war. Schau dir gerne die anderen PassionWeeks an, vielleicht ist noch was inspirierendes für dich dabei. ☺️

  2. Lea um 10:03

    Ich find’s total spannend, dass ihr durch Lorena mal eine andere Seite vom Frieden aufgezeigt habt. Großes Lob an diesen gelungenen Artikel! 🙂

    • intombi Team um 10:45

      Wir denken auch, dass es sicherlich für viele Leser*innen spannend sein kann zu erfahren, was alles hinter der Bundeswehr steckt und wie junge Frauen eine erfolgreiche Zukunft in diesem Berufsfeld haben können.

  3. Charlotte um 9:17

    Ich stimme den beiden voll und ganz zu ! Taizé hört sich nach einem ganz besonderen Ort an, toll was du dort alles erlebt und mitgenommen hast, Elisa 🙂

  4. Pingback: Ich setze mich für den Frieden von Menschen ein - intombi
  5. Franziska Reiland um 0:12

    Ich bewundere Waris Dirie, weil sie sich so sehr dafür einsetzt, dass kein Mädchen mehr beschnitten wird und das gleiche Leid wie sie erfahren muss. Sie ist eine starke Frau, weil sie sich gegen die kulturellen Traditionen ihrer eigenen Gesellschaft durchsetzt. Sie ist für mich ein Vorbild und animiert mich immer wieder dazu, für Frauen und Mädchen einzustehen und Dinge nicht hinzunehmen, weil sie schon immer so waren oder gemacht wurden sondern nach Gerechtigkeit zu streben.

    • intombi Team um 10:26

      Liebe Franziska,

      vielen Dank für deinen Kommentar und ja, du hast absolut recht! Waris Dirie ist eine wahre Heldin. Ihr Buch hat mich vor vielen Jahren so erschüttert und begeistert. Schön, dass sie dich dazu motiviert dich zu engagieren und einzusetzen! 🙂

      Viele Grüße
      Valentina von intombi

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