Kraft tanken durch Sterbebegleitung

Johanna begleitet Menschen beim Sterben


Hey, mein Name ist Johanna. Aktuell lebe ich in Berlin und arbeite als Freiberuflerin. Ich schreibe Bücher, gebe Workshops und Lesungen und bin für alle Projekte offen, die sich rund um Sterben, Tod und Trauer drehen. Damit bin ich auch schon bei meiner großen Passion gelandet, die mich seit vielen Jahren ziemlich ganzheitlich ausfüllt. 


Meine Passion hat mich gefunden

Vielmehr glaube ich, dass es eher andersherum war und mich meine Passion gefunden hat. Ich war gerade 20 Jahre alt in meinem ersten Auslandssemester in den Niederlanden und da war der Impuls auf einmal da: Ich möchte sterbende Menschen begleiten. 



Also, habe ich mir erstmal das Ende angeschaut, um auch das Leben selbst aus einer neuen Perspektive wahrzunehmen.

Johanna


Wie bei so vielen Dingen ist alles ein Prozess und unser Lebensweg unterliegt ständiger Veränderung und Neuausrichtung – wenn wir offen dafür sind. Also, habe ich mir erstmal das Ende angeschaut, um auch das Leben selbst aus einer neuen Perspektive wahrzunehmen.


Ich begleite Menschen auf ihrem letzten Lebensweg

Als ehrenamtliche Sterbe- und Trauerbegleiterin begleite ich Menschen auf ihrem letzten Lebensweg und auch ihre Zugehörigen. Je nachdem bin ich auf Palliativstationen, im Hospiz oder begleite Familien und ihre trauernden oder sterbenden Kinder in dem jeweiligen Setting Zuhause. 

Wenn man es ganz genau nimmt, zieht sich Sterben und Trauer durch unser ganzes Leben. Das beginnt nicht erst, wenn jemand stirbt. Wir reduzieren das oft auf diesen einen, letzten Moment. Aber wenn wir uns wirklich öffnen für die Natur, die Kreisläufe des Lebens dann werden wir gewahrt, dass alles um uns herum der Vergänglichkeit unterworfen ist. 


Wenn Gutes tun neue Möglichkeiten eröffnet

Die Sterbe- und Trauerbegleitung mache ich seit fast acht Jahren ehrenamtlich. Dafür bekomme ich kein Geld. Ich habe das immer parallel zu meinem Studium und auch zu meiner Arbeit an der Universität für den Studiengang „Perimortale Wissenschaften“ gemacht und in meiner Freiberuflichkeit.



Denn das Leben wie den Tod sehe ich als großes Abenteuer. 

Johanna


Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mit dem drumherum: Also zu einem Teil mit den Büchern, Lesungen, Workshops und den ganzen anderen Projekten, die mir begegnen. Denn ich liebe wirklich die Veränderung. Denn das Leben wie den Tod sehe ich als großes Abenteuer. 


Dein PassionCheck:

Glaubst du auch, dass dich deine Passion finden wird? Dann stell dir diese Fragen:

1. WAS IST DIR SCHON MAL ZUFÄLLIG ÜBER DEN WEG GELAUFEN UND HAT DICH NICHT MEHR LOSGELASSEN?

2. WAS ERFÜLLT DICH SO SEHR, DASS DU ES AUF KEINEN FALL IN DEINEM LEBEN MISSEN MÖCHTEST?

3. WANN HAST DU SCHON MAL VIEL GEGEBEN UND NOCH MEHR ZURÜCK BEKOMMEN?

Tipp: 1. Notiere die Antworten hierzu. 2. Diskutiere deine Gedanken mit einer Person deines Vertrauens.




Johanna hat gerade ihr Buch „Liebe den ersten Tag vom Rest deines Lebens“ herausgebracht. Hier berichtet sie von den „Zehn Einsichten STERBENDER, die uns erfüllter leben lassen“.


Im Hospiz kann ich auftanken

Mir ist es besonders wichtig die Individualität eines jeden Menschen hervorzuheben. Natürlich begleite ich Kinder anders als Erwachsene, aber auch jedes Kind braucht etwas anderes. Mit der Begegnung resonieren wir mit Menschen und spüren, was für Bedürfnisse da sind. Darum geht es mir auch in meinen Begleitungen. Manchmal ist es ein Spaziergang oder ein Gespräch, das gemeinsame Backen oder Schweigen. Sterbende sind Menschen und lebendig. Ich lache sehr viel, wenn ich auf der Palli (Palliativstation) oder im Hospiz bin und habe immer eine richtig gute Zeit mit den Menschen. Meine Zeit zum Auftanken ist dort. Wenn ich dann wieder rausgehe in die eigentliche Realität fühle ich mich gestärkt. 


Dein PassionCheck:

Du suchst auch diese eine Passion, die dich glücklich macht? Dann stell dir diese Fragen:

4. WO SAMMELST DU ENERGIE UND INSPIRATION FÜR DEINEN ALLTAG?

5. WAS ERHOFFST DU DIR DAVON, WENN DU DEINE PASSION LEBST?

Tipp: 1. Notiere die Antworten hierzu. 2. Diskutiere deine Gedanken mit einer Person deines Vertrauens.


So erlebst du wahre Beziehungen

Mir geht es darum zu zeigen, was wahre Beziehung bedeutet und wie wir uns gegenseitig „berühren“ lernen. Schon mit dem Schulsystem werden wir in Normen und Regeln gepresst. Wir begrenzen uns oft selbst, ohne es zu merken, weil wir die gesellschaftlichen Erwartungen zu erfüllen versuchen. Der Druck erfolgreich, effizient und ständig Leistung zu liefern ist immens. Mein Gegenpol ist die Sterbebegleitung. Dort ist eine ganz andere Haltung gefragt. Wie wir den Menschen begegnen, ist entscheidend: Zugewandt, aufrichtig und präsent. Wir brauchen wieder eine Kultur des einander Zuwendens und gesehen werdens. Wir wollen diese tiefe Verbindung und Liebe zu Menschen, haben aber zu große Angst uns verletzlich zu zeigen. Aber das ist das Entscheidende. Denn das eine geht nicht ohne das andere. Leben geht nicht ohne Tod. Trauer ist Liebe. 



Trauer ist Liebe

Johanna


In meinem Buch erzähle ich die Geschichten, die ich als Trauer- und Sterbebegleiterin erlebt habe. Ich zeige mich selbst verletzlich und glaube daran, dass dieser Mut die Chance für eine Veränderung in sich trägt.


intombi for girls – verpasse keine News mehr


In unserem #girlsforgirls Online Passion Magazin stellen wir euch jede Woche spannende junge Frauen, Projekte und wichtige Tipps, rund um ihren Weg zu ihrer Passion vor. Für einen erfolgreichen Start in die Zukunft – ganz nach unserem Motto #girlsforgirls !👭💕🌍

Gefördert wird diese Kolumne von der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West. Sie nimmt sich genau wie wir dem Thema Berufung von jungen Frauen an.



Wenn dein Bauchgefühl „Ja“ sagt: Sei mutig!

Vertrau auf deine Intuition. Lass dich nicht von eurem Außen beeinflussen und verunsichern. Ich habe oft eine sehr ablehnende Reaktion auf meine Leidenschaft zu den Themen rund um den Tod erfahren. Aber innerlich war ich fest davon überzeugt: Das ist mein Weg! 

Es liegt ein großes Potential in uns. Sich in unserer Gesellschaft verletzlich zu zeigen ist eine große Stärke, die gleichzeitig sehr viel Mut erfordert. Es lohnt sich immer dann, wenn wir auf unser Bauchgefühl zu vertrauen lernen. 


Was bedeutet Trauer für dich?

Warum fällt es anderen (nicht) schwer, sich für deine Passion zu begeistern?

Hast du Fragen an sie?



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