Dein Engagement - deine Idee!

Du musst kein Profi sein! So startest du dein eigenes Engagement mit nur einer Idee


Was wäre, wenn eine Dating App alle Menschen verbinden würde?

Engagement heißt, „sich für etwas stark machen“. 

Im Ehrenamt und in der Nachbarschaftshilfe ist es oft so, dass ich mich dazu entscheide, bei den Ideen und Vorstellungen anderer mitzumachen, oder sogar Aufgaben erledige, die mir von anderen gegeben werden, mit denen ich mich manchmal nicht identifizieren kann. Meine Engagementmöglichkeiten sind auf die Rahmenbedingung der vorhandenen Projekte und Ideen beschränkt. Aber sind sie das wirklich?

Was machst du eigentlich, wenn dir nicht gefällt, wie andere sich für deine Passion einsetzen und du eine bessere Idee hast, wie Engagement für deine Passion aussehen könnte? Und was kannst du machen, wenn es noch kein Projekt gibt, bei dem du dich für deine Passion stark machen willst?


Engagement Kolumne – Was kann ich schon bewirken?


Sehr viel kannst du bewirken! Mit unserer „Girls for Girls – Engagement lokal & global“-Kolumne unterstützen wir Dich bei Deinem Engagement für Mädchen. Globale Solidarität unter Mädchen ist unser Ziel. Engagementmöglichkeiten, Erfahrungen vom intombi-Team zum Aufbau von Projekten und Austausch untereinander findest Du hier. Verpasse keine News mehr und folge uns auf Instagram.


Auch intombi e.V. ist aus einer neuen Idee entstanden. Durch das soziale Engagement unserer Vorstandsvorsitzenden, Alexandra Potratz, in einem Heim für Mädchen in Südafrika und in einer Mädchengruppe in Deutschland ist die Idee zur Gründung entstanden. Ihr wurde bewusst, dass Mädchen häufig ein großes, nicht ausreichend gefördertes Potential haben, etwas zu bewirken – für sich selbst und für andere. Aus einer Idee ist nun ein Verein entstanden, der über die Jahre bereits Großes für Mädchen und junge Frauen bewegen konnte. 

Letztens habe ich eine engagierte Gruppe von jungen Frauen kennengelernt, die einen ähnlichen Weg gehen. Wie Alexandra haben sie gemerkt, dass bestehende Angebote nicht ausreichen und dass sie selbst ein Projekt initiieren wollen. Und so gründeten sie die Turtel-App.



Turtel ist eine inklusive Dating-App, welche die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung besonders berücksichtigt und nutzer:innenorientiert entworfen werden soll. Das Ziel: Begegnungsräume für Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen. Die Initiative wird von fünf Frauen aus der Sozialen Arbeit und einer Designerin getragen. Diese sind: Franziska, 27; Naomi, 27; Milena, 29; Nora, 30; Anna, 24; Klara, 31


Inklusion bedeutet, dass alle Menschen willkommen sind, so, wie sie sind, mitzumachen. Mit Vielfalt und Unterschieden sollen alle die gleichen Chancen haben

Die Turtel-App ist eine Initiative auf dem Weg zu einem Start-up oder Verein und ein gutes Beispiel dafür, dass es möglich ist, als junges Frauenteam selbst etwas zu gründen. Ich habe das Team von Turtel eingeladen, ihre Erfahrungen zu teilen, wie eine solche Initiative gestartet wird und warum sie sich entschieden haben, sich für Menschen mit Behinderung durch die Gestaltung einer Dating App einzusetzen. Infolgedessen habe ich für euch meine Take-aways vom Interview gesammelt, mit Tipps und Tricks für den eigenen Weg



Interview mit dem Turtel-Team

1. Engagement heißt, “sich für etwas stark machen” – Wofür macht ihr euch stark?

Wir möchten uns für mehr Inklusion und Teilhabe stark machen. Mit Turtel leben wir soziales Denken und Handeln. Das heißt, alle können mitmachen und Menschen mit Behinderung finden bei der Turtel-App besondere Berücksichtigung. Leider sind diese nämlich im Schnitt 4-mal häufiger einsam und um 10% häufiger ledig als Menschen ohne Behinderung. Viele wünschen sich jedoch eine:n Partner:in oder eine:n Freund:in an ihrer Seite. Diesem Wunsch näher zu kommen, ist das Ziel von Turtel. 

Der Zugang zu digitalen Medien macht Teilhabe am öffentlichen und gesellschaftlichen Leben möglich. Viele Menschen mit Behinderung haben diesen Zugang nicht, weil es unter anderem wenig nutzer:innenorientierte Angebote gibt. Das wollen wir ändern. Wir wollen auch darauf aufmerksam machen, dass die Themen Liebe, Sexualität und Behinderung gesellschaftlich relevant sind und nicht verschwiegen werden dürfen. Außerdem geht es uns darum, Gelegenheiten für Menschen ohne Behinderung zu schaffen, Menschen mit Behinderung kennenzulernen. Denn mal ehrlich: Wie viele Menschen mit Behinderung sind in deinem näheren Umfeld?


2. Eure ersten Schritte: Wie seid ihr zu der Entscheidung gekommen, ein Start-up zu gründen?

Zuerst brauchte es natürlich eine Idee. Unsere Idee ist aus dem privaten sowie beruflichen Kontakt zu Menschen mit Behinderung entstanden. Die Problematik ist, dass viele Menschen mit Behinderung oft einsam sind und es wenige oder nur mangelhafte Angebote gibt, neue Leute kennen zu lernen.

Viele Innovationen im sozialen Bereich, wie Dating-Apps, werden von Personen entwickelt, die selbst nicht aus sozialen Berufen kommen – wir wollten selbst aktiv werden! Da wir als Team sehr gut zusammenarbeiten und die gleichen Wertvorstellungen teilen, fanden wir den Mut, mit Turtel anzufangen, trotz der uns fremden Start-up-Szene. 

Wir haben an einem Kickstart-Programm unserer Hochschule teilgenommen, was sehr hilfreich für uns war, denn dadurch konnten wir mit anderen Teams in den Austausch kommen, Feedback sammeln und strukturiert arbeiten.


„Ihr habt eine Idee und sprüht vor Motivation? Dann lasst euch nicht entmutigen! Findet Personen, die euch unterstützen und vernetzt euch mit anderen. Wenn euch etwas bewegt, dann ist das Grund genug dranzubleiben.“

Das TURTEL TEAM

3. Es gibt doch schon Dating Seiten und Apps – Warum habt ihr euch dazu entschieden, selbst eine zu bauen?

Es gibt bestehende Dating-Plattformen, die ausschließlich auf Menschen mit Beeinträchtigung ausgerichtet sind. Aber warum sollten Menschen mit Behinderung nur andere Menschen mit Behinderung daten dürfen und können?

Derzeit existiert noch keine inklusive Dating-App in Deutschland. Wir wollen das ändern. Wir wollen die Bedürfnisse von Menschen mit Lernschwierigkeiten und körperlicher Behinderung berücksichtigen und durch unterschiedliche Funktionen eine leichte und intuitive Bedienung möglich machen (beispielsweise durch die Verwendung von leichter Sprache, einer Vorlesefunktion, Symbolhaftigkeit, etc.). Dadurch soll sich Turtel von bisherigen Dating-Apps unterscheiden. 

Wir planen, im Gegensatz zu den bekannten Dating-Apps einen diskriminierungsfreien Algorithmus. Viele andere Apps exkludieren durch den Matchingprozess Menschen, die nicht einem bestimmten Schönheits- oder Normideal entsprechen.


4. Wie können sich andere Mädchen und junge Frauen bei Turtel engagieren?

Inklusion geht uns alle etwas an. Deshalb appellieren wir an alle, sensibel für gesellschaftliche, politische und soziale Barrieren zu sein. Jede:r kann im Alltag einen kleinen Teil zu diesem großen Projekt beitragen. Deshalb: Schreibt uns gerne eure Ideen, Gedanken und Fragen! Gemeinsam schauen wir, welche Möglichkeiten des Engagements es für Euch bei Turtel gibt – oder ob wir Euch Inspiration für Eure ganz eigenen Ideen geben können.


5. Seit eurer Gründung ist nun fast ein Jahr vergangen. Was passiert nun mit Turtel?

Für den Anfang diesen Jahres planen wir inklusive Events, zu dem sowohl Menschen mit als auch ohne Behinderung eingeladen werden sollen. Wir möchten mit unterschiedlichen Menschen in Austausch kommen und uns Feedback zu unserem Konzept einholen. Wir wünschen uns darüber hinaus, dass wir unsere Perspektive durch den Zugewinn von Menschen mit Behinderungserfahrung erweitern können.



Fragen und Gedanken, die ich aus dem Interview mitnehme: 

▸ Wie eine Initiative auf die Beine gebracht wird, kann sehr unterschiedlich sein. Vielleicht schaffst du es wie das Turtel Team eine eigene App zu entwickeln. Vielleicht aber findest du dich mit anderen zusammen und gründest einen Stammtisch. Vielleicht erstellst du dir eine Instagram Seite und postest Reels und Stories rund um deine Passion. Engagement lebt aus der Vielfalt von Engagementmöglichkeiten und deiner Kreativität.

Was ist meine Passion und wie kann ich mich dafür stark machen? Gibt es bereits ein Ehrenamt, eine Demo, eine Petition oder Nachbarschaftshilfe, wo ich mich beteiligen kann? Wenn nicht, was muss ich tun, um selbst etwas zu gründen?

▸ Auf dem Weg zu einem neuen Engagement werden mir viele neue Herausforderungen begegnen. Viele neue Fragen werden aufgeworfen, zum Beispiel, wo finde ich Unterstützung? Deshalb ist es wichtig, dass ich mein Ziel im Auge behalte. 

▸ Es gibt verschiedene Formen, mein Engagement umzusetzen – für Turtel bedeutet Engagement, eine inklusive Dating App zu bauen. Wie kann ich meine Ressourcen und Talente einsetzen? 

Meine Ideen, Gedanken und Fragen sind der Grundstein von Engagement. Nur, wenn ich sie teile und etwas daraus mache, kann ich etwas verändern. Machen ist wie wollen – nur krasser! 😊 

▸ Ich bleibe an meinem Engagement dran, egal wie lange es braucht. Andere werden sich meiner Idee anschließen und aus meiner Idee werden sich neue Ideen entwickeln. 


Wie würdest du dich am liebsten engagieren? Erzähl es uns in den Kommentaren!

Hast du eine Passion, für die es noch kein Projekt gibt, aber du dich dafür engagieren willst? Hast du eine Idee für ein Projekt? Was würde dir dabei helfen, etwas zu starten?

Verrate es mir in den Kommentaren.
Deine Natascha aus der intombi Redaktion.



Wir sind intombi! Eine Mädchenorganisation aus Köln. Hier hast du die Möglichkeit dich digital und lokal als Ehrenamter*in zu engagieren. Bei uns kannst du beispielsweise bestehende Artikel in Englisch übersetzen. Du engagierst dich so für andere Mädchen und junge Frauen, in dem du deine Erfahrungen und Wissen teilst oder andere auf die Notwendigkeit Mädchen zu unterstützen, aufmerksam machst. Du willst uns supporten? Dann schau mal bei Instagram vorbei oder schreib uns eine E-Mail an: info@intombi.de


*Dieser Artikel enthält umbeauftragte und unbezahlte Werbung.






Diese Artikel könnten dir auch gefallen:

7 simple Fragen, um das perfekte ehrenamtliche Engagement zu finden!
Durch Ehrenamt zum Traumjob – so findest du das perfekte ehrenamtliche Engagement
Ein Liebesbrief an mein Ehrenamt
Das solltest du vor deinem Engagement im Ausland wissen – 7 Denkanstöße
So sieht Engagement aus – 4 Möglichkeiten dich zu engagieren



Teile den Beitrag auf Social Media

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktuelle Beiträge