Barrierefreie Kommunikation durch Gebärdensprache – Daumenkinos von Talking Hands


Maria, Jami und Laura stehen vor einem grünen Busch und lächeln in die Kamera. Laura hat ihren Kopf an den Kopf ihrer Schwester Jami gelegt.
Maria, Jami und Laura (v.l.n.r.)

Laura und Maria sind die Gründerinnen von „Talking Hands Flipbooks“. Mit ihren Daumenkinos möchten sie das Erlernen von Gebärden für alle Kinder zu einem interaktiven und spaßigen Erlebnis machen. Die Inspiration hinter „talking hands“ ist Jami, Lauras 34-jährige Schwester. Sie hat das Down-Syndrom und als Kind erst sehr spät sprechen gelernt. Deswegen wissen Laura und Maria, wie wichtig Gebärden für Kinder mit Behinderung und deren Umfeld sind. In diesem Artikel erzählt Maria, wie sie Inklusion vorantreiben wollen und was sie sich vom aktuellen Bildungssystem wünscht, um die Barrieren für gehörlose Menschen zu brechen.



Was ist eure Passion?

Als wir das erste Mal die Daumenkinos in Kinderhänden gesehen haben und die Begeisterung und Interaktion miterleben konnten, die durch unser Produkt ausgelöst wurde, war unsere Passion sofort klar: Lehrmethoden entwickeln, die Inklusion unterstützen. Seitdem sind wir auch Tag und Nacht mit „talking hands“ beschäftigt und treiben unser Projekt mit Leidenschaft jeden Tag ein Stückchen weiter voran.

Alle 100 Daumenkinos wurden von Laura gezeichnet und sie arbeitet auch schon an der Erweiterung der Daumenkino-Sammlung. Und ich arbeite daran, „talking hands“ in so viele Bildungseinrichtungen wie möglich zu bringen. Es ist wie ein Lottogewinn. Wir konnten tatsächlich unsere Passion in einen Vollzeit-Job verwandeln.



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Was wollt ihr mit Talking Hands erreichen?

Es ist furchtbar isolierend, wenn man seine Gedanken und Wünsche nicht ausdrücken kann und von seinem Umfeld nicht wahrgenommen oder verstanden wird. Wir wollen mit „talking hands“ der Isolierung von Kindern mit Behinderung vorbeugen. Unsere Mission ist, alle Kinder, ob mit oder ohne Behinderung für das Erlernen von Gebärden zu begeistern. Denn Inklusion kann nur erfolgreich werden, wenn alle Kinder miteinander kommunizieren können (Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazu gehört. Unabhängig von Aussehen, Sprache oder einer Behinderung. Jede:r kann mitmachen). Unsere große Vision ist, „talking hands“ irgendwann in allen Kitas stehen zu sehen, wodurch die Gebärdensprache automatisch zur ersten Fremdsprache für Kleinkinder werden kann.


So sieht ein Daumenkino von Talking Hands aus

Was muss in der Bildung passieren, um die kommunikativen Grenzen zwischen Gehörlosen und Hörenden zu überwinden?

Von einem inklusiven Bildungssystem sind wir leider noch weit entfernt. Wenn die ganz Kleinen aber schon in der Kita Inklusion als Lebensweise vorgelebt bekommen, setzt das den Grundstein für eine inklusive Gesellschaft. Es liegt an uns allen, Aufmerksamkeit auf Themen rund um Behinderung und Inklusion zu richten und ihnen mit Offenheit zu begegnen. Wie man so schön sagt, „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.“ Der Spruch passt im Zusammenhang mit Inklusion in der Bildung sehr gut.


Wir haben auch gelernt, dass man fast alles eigentlich einfordern muss. Genauso müssen wir auch Inklusion im Bildungsbereich fordern.

Maria von Talking Hands

Und zwar beständig und bestimmt. Umso mehr Menschen sich dieser Forderung anschließen, umso schneller werden wir dieses Ziel auch erreichen. „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“, steht im Grundgesetz. Daran müssen wir die Politik und Mitmenschen immer wieder dran erinnern.


Auf Annalisa Weyels Instagram und Youtube Accounts kannst du Gebärden lernen. In ihrem Artikel erfährst du außerdem noch mehr über die Gebärdensprache und ihr Leben als CODA (Child of Deaf Adults). Hier gehts zum Artikel.


Welche Begriffe, Aussagen oder Fragen sollten wir alle (für den Anfang) kennen, um gehörlosen Menschen Barrieren im Alltag zu nehmen?

Objektiv gesehen sind „Danke“, „Wie geht’s?“, „Entschuldigung“, „lieben“, „Viel Glück“ und „helfen“ schonmal ein guter Start. Aus subjektiver Sichtweise würde ich „Elefant“ sagen. Das ist meine Lieblingsgebärde, aber für den Alltag wohl weniger tauglich.



*Dieser Artikel enthält unbezahlte und unbeauftragte Werbung.




Nun weißt du, wie wichtig Gebärdensprache für Menschen mit Behinderung ist. Hast du Lust, dir die Gebärdensprache beizubringen? Gibt es Begriffe, die du schon kennst? Schreib es uns in die Kommentare!




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Kommentare

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  1. Lisa um 11:08

    Ich kenne leider nur das Wort „Käse“ auf Gebärdensprache, aber ich bin interessiert mehr zu lernen 🙂

    • intombi Team um 8:04

      Das ist doch schon mal ein Anfang 😀 Schön, dass du mehr lernen möchtest 🙂

  2. Manu um 17:06

    Wirklich eine schöne und praktische Idee. Inklusion bedeutet für mich auch, dass Gebärdensprache in jeder Schule unterrichtet werden sollte. Da muss noch viel passieren.

    • intombi Team um 15:07

      Dieser Meinung sind wir in der Redaktion auch. Hoffentlich wird das bald Realität.

  3. Sabrina um 11:09

    Bis jetzt kenne ich keine Begriffe in Gebärdensprache, leider …

    • intombi Team um 8:17

      ich glaube das geht den meisten Hörenden so. Allerhöchste Zeit, dass wir das zusammen ändern 🙂

  4. Corinna um 22:07

    Für den Kita Alltag finde ich Gebärden zum Thema spielen wichtig. Zum Beispiel: willst du mitspielen? Was spielst du? Oder Gebärden zu bestimmten Spielen (Verstecken, Bauklötze, Ball, Puzzle….)
    Auf jeden Fall eine tolle Idee, schon in der Kita das Thema Inklusion zu beginnen! 👍

    • intombi Team um 8:13

      Das finden wir auch! Und hoffentlich können wir erwachsenen auch noch was davon lernen

    • intombi Team um 11:19

      Wir finden auch, dass die beiden tolle Arbeit leisten! Deine Gebärden-Ideen sind auch super und sicherlich total nützlich, da sie so einen wichtigen Teil der Kindheit mit abbilden – das Spielen mit anderen Kindern

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