Am #MessageMittwoch möchten wir auf Missstände und aktuelle Geschehnisse aufmerksam machen. Wir möchten Mädchen und Frauen die davon betroffen sind, eine Stimme geben bzw. bestärkend zur Seite stehen und sie supporten. Seit einiger Zeit geht es in Politik, Gesellschaft und Medien um das Thema gendern. Wie möchten wir sprechen und schreiben? Wie möchten wir Menschen ansprechen? In diesem Artikel erfährst du, was gendern ist, welche Argumente dafür und dagegen sprechen und warum wir in unseren Artikeln gendern.
Gendern – Argumente für und gegen die Verwendung geschlechtergerechter Sprache
Die Debatte rund um das Gendern unserer Sprache begleitet uns schon einige Zeit. Während einige eine geschlechtergerechte und geschlechtersensible Sprache in jeder Hinsicht ablehnen, argumentieren andere für das Nutzen von Gender-Sternchen oder den Doppelpunkt, um möglichst alle Menschen anzusprechen.
Die Argumente der einen, dass die deutsche Sprache durch Wörter wie Journalist:innen oder Arbeitnehmer:innen kaputt gemacht wird und mit dem generischen Maskulinums auch Frauen mitgemeint sind, stehen den Argumenten der anderen Seite gegenüber, dass sich Menschen, insbesondere Frauen und Menschen, die sich nicht als männlich definieren, genauso angesprochen fühlen sollen, wie Männer. (Generisches Maskulinum = die verallgemeinernde Verwendung der männlichen Substantive oder Pronomen, von denen die weibliche Form abgeleitet werden kann).
Neben den Menschen, die finden, dass die deutsche Sprache durch das Gendern kaputt gemacht wird, gibt es natürlich noch andere Argumente gegen das Verwenden von geschlechtergerechter Sprache.
Zum Beispiel das Argument, dass Gendern nicht zu mehr Gleichberechtigung führt und die Debatte darum reale Probleme, wie beispielsweise Bildungsungerechtigkeiten oder den Gender Pay-Gap, verdrängt.
Ein weiteres Argument, welches oft für die Verwendung der geschlechtergerechten Sprache herangezogen wird, besagt, dass unsere Wahrnehmung durch unsere Sprache beeinflusst wird. Und dadurch stereotype Bilder in unseren Köpfen erzeugt und manifestiert werden.
Unsere Sprache beeinflusst, welche Bilder in unseren Köpfen erzeugt werden
Stell dir folgendes vor: „Ein Vater und sein Sohn sind mit dem Auto unterwegs und haben einen Unfall, bei dem beide schwer verletzt werden. Der Vater stirbt während der Fahrt zum Krankenhaus, der Sohn muss sofort operiert werden. Bei seinem Anblick jedoch erblasst einer der der Diensthabenden Chirurgen und sagt: ‚ich kann nicht operieren – das ist mein Sohn!'“ (Beispiel aus: „Sprache und Sein“ von Kübra Gümüşay, nach einem Beispiel von Annabell Preussler)
Was meinst du, wer ist die Person?
Dieses Beispiel zeigt also, dass die meisten von uns bei dem Wort „Chirurg“ an einen männlichen Arzt denken. Selbst wenn die Erzählerin eine Ärztin meint. Würde die Erzählerin von einer Chirurgin sprechen, hätten wir wahrscheinlich alle eine Ärztin vor unserem inneren Auge.
Wie wird gegendert?
Gegendert werden kann, in dem das Gender-Sternchen, der Doppelpunkt oder das sogenannte Binnen-I verwendet wird (Schüler:innen, Schüler*innen, SchülerInnen). Damit verhindert man die doppelte Nennung wie zum Beispiel bei Schülerinnen und Schüler. Bei manchen Begriffen bietet es sich auch an, Wörter zu nutzen, die kein Geschlecht ansprechen, wie zum Beispiel das Wort Studierende (statt Student:innen, Studenten und Studentinnen).
Wir, die intombi Redaktion, haben uns ganz klar für das Gendern ausgesprochen und praktizieren es auch, da wir der Meinung sind, dass alle Menschen aktiv angesprochen werden sollten und sich durch die Sprache auch unsere Wahrnehmung verändert.
Genderst du wenn du schreibst oder sprichst? Was spricht für dich für oder gegen das Verwender der geschlechtergerechten Sprache? Schreib es uns in die Kommentare!
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