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Jungen Menschen den Rücken stärken als Jugendreferentin


Foto: Sarah


Hallöchen, ich bin Sarah Will, 31 Jahre alt, wohne in Köln und arbeite seit Sommer 2022 als Jugendreferentin in den Stadtteilen Sülz und Klettenberg in Köln. Heute verrate ich dir, warum der Beruf der Jugendreferentin genau der richtige für mich ist.


Von der Pfadfinderin zur Jugendreferentin

Meine große Leidenschaft ist es mit (jungen) Menschen zu arbeiten und etwas „sinnvolles“ zu leisten. Ich möchte Menschen helfen und sie stärken.

Bereits im Alter von 7 Jahren habe ich meinen Weg zu den Pfadfindern gefunden. Bis heute bin ich noch aktiv dabei. Es ist mehr als ein nur „Hobby“, sondern für mich auch eine Lebenseinstellung. Ich habe früh gelernt, was das Leben in einer Gemeinschaft bedeutet. Viele relevante Softskills, die ich für meinen Beruf als Jugendreferentin benötige, habe ich dort erlernt. 


Wohnraum für Geflüchtete schaffen und dabei zu sich selbst finden

Im Jahr 2021 durfte ich Teil eines unglaublich starken Projekts sein: Es wurde eine Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine geschaffen. In der Klarastraße in Köln-Ehrenfeld gab es ein leerstehendes Kloster. Dieses musste renoviert, gereinigt und eingerichtet werden. Verschiedenste Menschen aus der Gemeinde machten sich genau das zur Aufgabe. Ich habe mich vorwiegend um die Sachspenden gekümmert. Ich habe über Wochen die Koordination zwischen Helfenden, Unternehmen und privaten Spender*innen übernommen. 

Mein Handy stand nicht mehr still und auch vor Ort musste ich präsent sein und den Überblick behalten. Wir hatten einen großartigen Pool an helfenden Händen, die Tag und Nacht arbeiteten. Innerhalb von zehn Tagen haben wir ein altes Kloster in eine Unterkunft für knapp 22 Personen verwandelt. 

Auch wenn der Umstand und die privaten Schicksale der Menschen mehr als traurig waren, habe ich hautnah erlebt, was wir als Gemeinschaft erreichen können. Mich hat dieses Projekt emotional sehr berührt und es war schön, selbst handeln und helfen zu können.


Welche Erfahrung hat dich für deinen Berufsweg entscheidend geprägt?



Jungen Menschen den Rücken stärken als Jugendreferentin

In meinem Beruf als Jugendreferentin steht es im Vordergrund, Gruppenleiter*innen von Jugendgruppen in Pfarrgemeinden der katholischen Kirche zu unterstützen und zu befähigen. Jede Gruppe ist anders, hier hilft mir meine eigene Erfahrung aus der Leitungsarbeit bei den Pfadfindern natürlich weiter. 

Junge Gruppenleiter:innen sollen sich bei der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sicher fühlen und sich frei entfalten können. Dafür gebe ich Ihnen Rückendeckung und Anregungen. Ich möchte, dass sie in der Rolle Selbstvertrauen finden und an sich und ihre Fähigkeiten glauben. Das ist meine Rolle und auch meine Leidenschaft.

Ehrenamtlich werden tolle Aktionen auf die Beine gestellt – von wöchentlichen Treffen über einzelne Veranstaltungen, bis zu großen Reisen. Hier eine Stütze zu sein und dabei helfen können, dass Kinder und Jugendliche diese Erfahrungen machen dürfen, bedeutet mir sehr viel.


So flexibel ist der Beruf als Jugendreferentin

Als Jugendreferentin habe ich einen tollen Mix aus Abwechslung und Selbstbestimmung. In meiner Position bin ich die Schnittstelle zwischen den Jugendgruppen und dem Pastoral-Team. Also komme ich mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammen.

In meinen Terminen und der eigenen Struktur bin ich auf niemanden angewiesen. Natürlich richte ich mich nach den Zeiten und Terminen der Gruppen. Aber mir gibt die eigene Zeiteneinteilung eine große Freiheit, die ich nicht missen möchte. Dazu braucht es natürlich auch eine organisierte Arbeitsweise. Dass nicht jeder Tag gleich ist, genieße ich sehr. Ich liebe meinen Beruf und darf fast jeden Arbeitstag etwas Gutes erleben.



Jeder Tag ist für Sarah anders, einen Alltag kennt sie kaum

Für mich gibt es keine typische Woche. Auch, wenn es Termine gibt, die regelmäßig stattfinden, sieht jede Woche anders aus. In manchen Wochen habe ich viele Abendtermine, wo ich beispielsweise die einzelnen Gruppen besuche und gemeinsam mit ihnen arbeite. In anderen Wochen begleite ich Gruppen oder Leitungsrunden auf Fahrten, Unterstütze bei den Firmvorbereitungen oder mache bei Ferienbetreuung während der Sommerferien mit. Das ist es, was den Beruf für mich auch auszeichnet. Es ist immer etwas Neues und ich habe kaum einen festen Alltag.



Sarahs Herausforderung: Andere von der eigenen Arbeit überzeugen

Es war nicht so leicht, den Einstieg bei allen Jugendgruppen zu finden. Es gab zuvor keine Jugendreferentin in der Gemeinde, die direkt und eng mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammengearbeitet hat. Hier musste ich in manchen Gruppen dann erst einmal meine Rolle klar definieren: Ich bin für die Gruppen da, arbeite als Brücke zur Gemeinde und unterstütze wo ich kann. Das muss aber auch angenommen werden. Bei einer Gruppe hat das etwas länger gedauert, es hat nicht sofort Klick gemacht. Ich musste wirklich dranbleiben und zeigen, wie wichtig diese Aufgabe mir ist und dass sie sich auf mich verlassen können. Mittlerweile bin ich voll und ganz angekommen und bin sehr glücklich darüber, wie es läuft.



Checkliste von Sarah: Diese Fähigkeiten braucht ein:e Jugendreferent:in


  • Motivation: Selbst motiviert sein, andere mit Ideen mitreißen können und wertschätzen
  • Offenheit: Schnell mit (jungen) Menschen in Kontakt kommen und sich vernetzen
  • Verantwortungsbewusstsein: Fahrten, Ferienbetreuung usw. organisieren und hauptverantwortlich planen & durchführen
  • Empathiefähigkeit: Stimmung von Gruppen auffangen und ggf. umplanen. Auch sich selbst abgrenzen können und eigene Ressourcen schonen können.
  • Durchhaltevermögen: Prozesse können schon mal mühselig sein oder Projekte laufen nicht sofort an.
  • Belastbarkeit: Besonders mit großen Gruppen kann es wuselig werden. 
  • Gelassenheit: Jugendarbeit ist dynamisch und flexibel, sich festbeißen an Pläne oder Abläufe ist nicht unbedingt hilfreich.

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Über Umwege zum Traumberuf

Dass ich Jugendreferentin bin, ist für mich nicht selbstverständlich. Mein Lebenslauf ist nicht perfekt. Ich habe nicht, wie üblich, ein Studium abgeschlossen und konnte dann direkt in den Beruf einsteigen. Mein Weg war etwas steiniger und ich habe viele Umwege genommen. Dabei hatte ich immer das Ziel in der Jugendarbeit zu arbeiten und habe dieses nie aus den Augen verloren. Ich war zuvor im Einzelhandel tätig, hatte aber immer im Kopf, dass das eigentlich nicht alles sein kann.

Durch mein Ehrenamt konnte ich mich ausprobieren und sehr viel Erfahrungen sammeln. Aber auch Kontakt zu Mitgliedern der Gemeinde und anderen Jugendreferent:innen konnte ich durch meine ehrenamtliche Arbeit knüpfen. Das hat mir den Weg in meinen Traumberuf ermöglicht, doch es war ein langer Weg. Ich freue mich jeden Tag mit meinem Beruf etwas zurückgeben zu können.

Wenn du einen konkreten Wunsch hast, dir aber der passende Abschluss fehlt, dann habe Geduld und bleib dran.

Sarah Will



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Sarah





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Was würde dich am Beruf der Jugendreferentin reizen?

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