Um dich herum wird es leise. Das Spotlight geht an, richtet sich auf dich und du steigst die Stufen zur Bühne hoch. Du hörst gespanntes Geflüster. Alle warten darauf, was du zu sagen hast.
Luisa macht genau das. Sie steht mit ihren Poetry Slams auf der Bühne und bereichert mit ihren Texten die Welt. Würdest du dich trauen? Wie auch du das kannst und wie du mit Lampenfieber umgehen kannst, das verrät sie dir hier!
Mit Poetry Slam auf wichtige Themen aufmerksam machen
„Die Slam Szene ist besonders. Zum einen findet man wahnsinnig schnell Freund*innen, Mentor*innen und Bekannte und zum anderen ist es eine Form von Kunst. Ich glaube, etwas sehr Einzigartiges ist, dass man einfach so mitmachen kann“ erklärt uns Luisa (19 Jahre, aus dem Ruhrgebiet). Sie macht seit zweieinhalb Jahren Poetry Slam. Letztes Jahr war sie sogar bei den nordrhein-westfälischen und international deutschsprachigen U20 Meisterschaften dabei.
Die Slam Szene für Frauen – auch du kannst mitmachen
„Man braucht nicht schon zu Beginn unendlich viele Titel, Veröffentlichung und Best-Of-Platzierungen. Nein. Bei kleineren Slams mit einer „offenen Liste“ kann sich jeder einfach anmelden und bekommt einen Platz auf dieser Bühne. Man bekommt eine Stimme am Mikro und jede*r ist willkommen. Außerdem gibt es einen Verein, SlamAlphas, der Frauen und Mädchen dabei im Poetry Slam unterstützt und ihnen hilft mehr Raum in der deutschsprachigen Poetry Slam Szene einzunehmen.
Besonders gefördert wird der Nachwuchs des Slams im U20 Bereich. Es gibt eigene U20 Slams, die nur für die Newcomer sind und sogar eigene deutschsprachige U20 Meisterschaften, sowohl für die einzelnen Bundesländer, aber auch für den international deutschsprachigen Bereich.
Poetry Slam ist eine Art moderner Dichterwettstreit, aber eigentlich ist es viel mehr. Es ist ein Veranstaltungsformat, in dem verschiedenste Textarten von Lyrik über Prosa bis hin zu Comedy vorgetragen werden. Das Besondere: das Publikum vor Ort kann mitentscheiden. Vor Beginn der Veranstaltung werden Punktetafeln verteilt, so dass nach jedem Text eine Bewertung abgegeben wird und am Ende wird ein*e Sieger*in gekürt.
Von der Text Idee zum fertigen Ergebnis – so klappt es mit dem Slam
Ich glaube die meistgestellte Frage ist „Und wie schreibst du dann so deine Texte?“ – und es gibt wirklich keine perfekte Anleitung dafür, wie man einen guten Text schreibt. Vermutlich gibt es unendlich viele Arten und Weisen einen Text zu schreiben. Manchmal fällt einem spontan eine Idee ein und zehn Minuten später hat man ein fertiges Ergebnis. Ein anderes Mal arbeitet man tagelang an einem guten Reim. Die besten Ideen kommen eh zwischendurch und nicht, wenn man zu lange drüber nachdenkt. Trotzdem kann man schreiben trainieren, wie einen Muskel. Es gibt unzählige Schreibübungen und auch in Workshops kriegt man immer eine Menge Inspirationen und Anregungen.
Easy Schreibübung für den Anfang
Nimm einen Stift und Papier und stell einen Timer auf eine beliebige Zeit ein (für den Anfang würde ich 10 Minuten empfehlen). Die Aufgabe ist nun die gesamte Zeit mit dem Stift das Papier zu berühren. Selbst, wenn du gerade keine Idee hast, einfach mit dem Stift Kreise auf dem Papier zeichnen, dann kommt die Kreativität irgendwann von ganz allein.
Als kleiner Tipp: Wenn dir wirklich gar nichts einfällt, fang doch an deine Umgebung um dich herum zu beschreiben oder das, was du an dem Tag bisher gemacht hast. Was sind deine nächsten Pläne? Was beschäftigt dich?
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Es geht auch mal was schief
Das mit dem Nervenkitzel hört vielleicht nie ganz auf. Ist aber auch gut so, denn mit ein wenig Aufregung, wird der Auftritt gleich viel besser, finde ich. Manch Poet*innen tragen alle Texte auswendig vor und manche, so wie ich, lesen immer alles ab. Das ist einfach Typsache. Bevor man einen neuen Text zum ersten Mal vorträgt, hat man immer ein besonders aufgeregtes Gefühl. Niemand kann einem sagen, wie die Reaktion sein wird – es ist immer alles möglich. Ein Text kann 100 Mal gut ankommen, beim 101. Mal nicht mehr. Es kommt auf die Atmosphäre des Abends an, auf die Stimmung des Publikums, darauf, was die Leute, an dem Abend bewegt und berührt. Aber am Ende ist das Schönste, dass es eigentlich niemanden interessiert, wer gewinnt.
Meine #girlsforgirls Tipps – Du bist nicht zu wenig für die Bühne!
1. Glaubt nicht, dass ihr zu klein seid. Mit zu wenig Aussage oder mit zu wenig Erfahrung. Mit Texten, die noch unfertig oder nicht gut genug sind. Das ist nicht wahr. Ihr macht Erfahrungen und ihr habt ein Recht Fehler zu machen, vor allem am Anfang. Ihr habt einen Platz auf dieser Bühne, einen Platz in diesem Line-Up, ihr habt das Recht, dass euch zugehört wird. Dass es leise ist, wenn ihr die Bühne betretet, dass applaudiert wird als Anerkennung für eure Leistung.
2. Ihr seid nicht zu wenig von irgendwas. Solange ihr Spaß an der Sache habt, ihr euch gerne ausprobieren und diese Welt entdecken wollt, dann tut das. Niemand ist für die Bühne geboren. Man muss sie besteigen. Und ihr habt alle eine Meinung, eine Aussage, etwas zu erzählen, dass andere begeistern und weiterbringen wird.
3. Fordert euch Ruhe, Applaus und Gehör ein. Seid laut, um zu reden und leise, um zuzuhören. Ihr seid alle randvoll mit Talent, mit Begabungen, ihr habt so viel zu sagen, könnt so viele Menschen beglücken und erfreuen und, auch wenn ihr euch manchmal nicht sicher seid, vertraut auf euch.“
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