Seit 1,5 Monaten blutet mein Herz, ich habe viele Ängste um meine Zukunft und um die Zukunft unserer Welt. Seitdem der Krieg in der Ukraine angefangen hat, kann ich es immer noch nicht annehmen, dass so etwas im 21. Jahrhundert möglich ist. Während meiner ganzen Kindheit in der Schule in Russland haben die Lehrer wiederholt, dass es nichts Schlimmeres als einen Krieg gibt, und das, was unsere Vorfahren im 20. Jahrhundert erlebt haben, niemals wieder passieren sollte. Nun passiert es.
Meine Wahrnehmung der Situation änderte sich allmählich. In der Zwischenzeit erlebte ich eine innere Krise, Angst und Verachtung für die ganze Welt, unglaublichen Schmerz für die Menschen in der Ukraine und dann auch Schmerz für die Russen. Es hat lange gedauert, bis ich mein inneres Chaos überwunden habe und begonnen habe, meine Energie in die richtige Richtung zu lenken. Während dieser Zeit konnte ich einige Tipps formulieren, die mir bis jetzt helfen.
So übersteht du die schwierige Zeiten
1. Reguliere den Nachrichtenkonsum.
In den ersten Tagen des Krieges konnte ich nicht aufhören, die Nachrichten zu lesen. Ich las jede Stunde, von morgens bis abends. Ich habe alles nacheinander durchgescrollt, manches sogar mehrmals. Irgendwann habe ich gemerkt, wie sehr das meine Nerven belastet hat. Die Nachrichten überhaupt nicht zu lesen, war für mich keine Option, deswegen mache ich es nun einmal am Tag für 20 Minuten seit einem Monat.
2. Vermeide Social Media.
Soziale Medien haben sich in der letzten Zeit sehr geändert. Früher konnte man da eher abschalten, aber heute sind die Inhalte sehr schwer und manchmal sogar toxisch. Ich bin viele Seiten und Menschen, die mir nicht gut tuen, entflogt oder habe sie stummgeschaltet.
3. Engagiere dich.
Wenn du die Energie und Ressourcen dafür hast, engagiere dich für Menschen in Not. Zurzeit gibt es viele Anlaufstellen und Organisationen, die Hilfe brauchen und Spenden sammeln, an die man sich wenden kann.
4. Fühl dich nicht schlecht, wenn du keine Kraft hast.
Am Anfang habe ich wenig anderen Menschen geholfen, weil ich für mich selbst nicht genug Energie hatte. Deswegen hatte ich zu dieser Zeit ein schlechtes Gewissen. Inzwischen habe ich verstanden, dass ich anderen erst helfen kann, wenn mein innerer Zustand stabil ist.
5. Vergiss nicht, deine persönlichen Grenzen zu setzen.
Dadurch, dass ich aus Russland komme, wollen viele Menschen mit mir über den Krieg reden. Manchmal werden mir blöde Fragen gestellt und die zu beantworten kostet viel Energie. Deswegen sage ich bei solchen Fällen, dass ich gerne über was anderes reden würde. Wahrscheinlich sind diese Menschen dann enttäuscht, aber so kann ich mich schützen.
Diese Tipps haben mir geholfen, meine innere Ruhe wiederzufinden. Jetzt, habe ich die Kraft, um anderen Menschen zu helfen und mich zu engagieren. Ich hoffe nun, dass der Krieg schnellstmöglich vorbei ist und keine Menschen leiden und sterben. Deine Nataliya.
Was hilft dir, deine innere Ruhe zu behalten? Verrate es uns in den Kommentaren!
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