„In keinem Land der Welt herrscht echte Gleichberechtigung. Noch immer werden viele Mädchen auf der Welt ausgebremst, unterschätzt und übergangen. Statt Führungsrollen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu übernehmen, kämpfen sie gegen überholte Rollenbilder, erleben Gewalt und Hass in den Sozialen Medien. Doch jedes Mädchen sollte selbstbestimmt leben und die Welt um sich herum aktiv mitgestalten können.“ (Plan)
Wie das gehen kann und wie wir gemeinsam für echte Gleichberechtigung einstehen können? Das verrät dir Pia von Plan International.
Mit Plan International gegen Digitale Gewalt und für Gleichberechtigung #FreeToBeOnline
„Durch die Ergebnisse unseres „Free to be online“-Berichts ist mir klar geworden: Digitale Gewalt ist kein individuelles Problem, sondern betrifft viele Mädchen und junge Frauen auf der ganzen Welt – und das ist schockierend! Aus diesem Grund müssen wir laut werden, digitale Gewalt – egal welche Form – erkennen und benennen und die Täter:innen zu Verantwortung ziehen. Denn nur so kann Social Media sicherer, freier und gleichberechtigter für alle werden – insbesondere für Mädchen und junge Frauen“, erklärt uns Pia (27 Jahre, aus Hamburg). Sie ist Mitarbeiterin bei Plan International Deutschland e.V..
„Girls Get Equal“ – Eine Kampagne für echte Gleichberechtigung
„Im Rahmen unserer globalen Kampagne für echte Gleichberechtigung „Girls Get Equal“ legen wir in diesem Jahr einen besonderen Fokus auf unseren Bericht zu digitaler Gewalt, die Frauen und Mädchen in den sozialen Medien erfahren: „Free to be online? – Erfahrungen von Mädchen und jungen Frauen mit digitaler Gewalt“.
Plan International ist eine unabhängige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe. Mädchen und Jungen sollen weltweit die gleichen Rechte und Chancen haben und ihre Zukunft aktiv gestalten.
Um das zu erreichen, setzt Plan International in ihren mehr als 75 Partnerländern effizient und transparent Projekte zur nachhaltigen Gemeindeentwicklung um und reagiert schnell auf Notlagen und Katastrophen, die das Leben von Kindern bedrohen.
Ihr globales Ziel: 100 Millionen Mädchen sollen lernen, leiten, entscheiden und ihr volles Potenzial entfalten.
Plan International hat über 14.000 Mädchen und Frauen aus 22 Ländern, darunter auch 1.000 in Deutschland, zu ihren Erfahrungen in den sozialen Medien befragt und herausgefunden. Hier kommen die Ergebnisse:
Foto: Plan International
▸ 58 Prozent der befragten Mädchen haben Belästigungen in sozialen Medien erlebt.
▸ Die Plattform, auf der die Betroffenen weltweit am meisten belästigt werden, ist Facebook (39 Prozent), gefolgt von Instagram (23 Prozent), YouTube und Snapchat (je 10 Prozent), Twitter (9 Prozent) sowie Tik Tok (6 Prozent).
▸ 24 Prozent der betroffenen Mädchen fühlen durch Beleidigungen, Herabsetzungen und Bedrohungen Angst, die körperlich spürbar ist.
▸ 42 Prozent haben dadurch ein geringeres Selbstwertgefühl oder weniger Selbstbewusstsein, ebenfalls 42 Prozent fühlen sich mental oder emotional gestresst.
▸ 50 Prozent der Mädchen geben an, dass sie häufiger in sozialen Medien Belästigungen erlebten als auf der Straße.
▸ 13 Prozent der betroffenen Mädchen geben an, die sozialen Medien weniger zu nutzen, 13 Prozent schreiben keine Posts mehr und 8 Prozent verlassen die Plattform.
Hier findest du den ganzen Bericht.
Darum ist digitale Gewalt ein Problem – besonders für Mädchen und Frauen
Digitale Gewalt hat nicht nur Auswirkungen auf ihr persönliches Leben und schränkt sie in ihrer Freiheit ein, es ist auch ein Ausdruck für fehlende Gleichberechtigung: Mädchen und Frauen können ihr Recht, sich sicher und frei in den sozialen Medien zu bewegen, nicht wahrnehmen. Stattdessen werden sie mundtot gemacht und mit ihren Erfahrungen allein gelassen. Das muss sich ändern!
Was tun bei digitaler Gewalt?
Du bist selbst von digitaler Gewalt betroffen oder bekommst diese in deinem Umfeld mit?
Digitale Gewalt kann unterschiedliche Formen annehmen. Dazu zählen: Diffamieren, Ausgrenzen, Beleidigen, Bedrohen, heimliches Fotografieren oder Filmen in geschützten Räumen, das Aneignen fremder Identitäten, das Androhen oder die tatsächliche unerlaubte Weitergabe privater Aufnahmen, das Zusenden pornografischen Materials, das Abfangen persönlicher Daten via Spyware oder die digitale Überwachung von Personen. Die Angriffe wirken sich schwerwiegend auf das Leben der Betroffenen aus.
Sie leiden häufig unter Angst-, Schuld- und Schamgefühlen, sozialer Isolation, Stressreaktionen sowie Erkrankungen wie Panikattacken, Depressionen oder Suizidgedanken. Die Kampagne „Stärker als Gewalt„ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend haben die wichtigsten Fakten und to do´s zusammen gestellt.
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Was können wir alle gegen digitale Gewalt in den Sozialen Medien machen? So kannst du auch ein Teil davon sein
Daher fordert Plan International in einem offenen Brief Social Media-Unternehmen dazu auf, wirksame und leicht zugängliche Meldemechanismen speziell für geschlechtsspezifische digitale Gewalt zu schaffen, durch die Täter*innen zur Rechenschaft gezogen werden können. Mit deiner Unterschrift kannst ein Stück zu mehr Sicherheit für Mädchen und Frauen in den Sozialen Medien beitragen.
Neben deiner Unterschrift kannst Du dich ebenfalls mit einem Foto und deinem Statement oder einer kurzen Story beteiligen, wie die Mädchen aus unserer Mädchenredaktion. Was wünschst Du dir für Mädchen weltweit? Worauf würdest du gerne aufmerksam machen oder was muss sich, deiner Meinung nach, verändern für eine echte Gleichberechtigung?
Wichtig: Bitte nutze die #GirlsGetEqual und #FreeToBeOnline und verlinke die Social Media-Accounts von Plan International und intombi.
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Ich setze mich für den Frieden ein
Meine Passion: Ich mache andere stark
Ich wünsche mir, dass keine Frau und kein Mädchen mehr unerwünschte Nachrichten in sozialen Netzwerken bekommt und man sich zeigen und darstellen kann, wie man sich am wohlsten fühlt !