Melissa von hand.drauf setzt sich für Themen aus und für die Deaf Community ein


Melissa von hand.drauf

Für Melissa ist Gebärdensprache die schönste Sprache, die es gibt! Die 28-Jährige kommt aus München und unterstützt den Instagram Kanal hand.drauf von Funk. Derzeit lebt sie in Birmingham, England. In diesem Artikel beantwortet sie unsere Fragen zum Thema Gehörlosigkeit, in welche Fettnäppchen Hörende oftmals treten und was das Besondere an der Kommunikation zwischen gehörlosen Menschen ist.



Was ist das Ziel von dem Kanal hand.drauf? Was ist eure Passion?

Wir sind ein Kanal für die Deaf Community. Leider gibt es auf den sozialen Medien kaum Angebote von Gehörlosen für Gehörlose in Gebärdensprache – und das wollen wir ändern. Jede Woche gehen wir einer anderen Frage nach, die unsere Community betrifft und interessiert. Das können Inhalte aus der Community sein wie zum Beispiel, ob wir uns als „taub“ oder „gehörlos“ bezeichnen, aber auch Themen, die derzeit wichtig sind und die wir für die Community zugänglich machen wollen. So haben wir zum Beispiel die Corona-Impfung aufgegriffen. Aber was uns am wichtigsten ist: Dass unsere Themen die Community auch interessieren! Deshalb greifen wir auch oft Themenvorschläge auf, die bei uns eingehen.


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Was sind typische Fettnäppchen, die Hörende oft gar nicht kennen?

Also davon gibt es wirklich viele! Die meisten sind allerdings der fehlenden Aufklärung geschuldet – wie zum Beispiel, dass die Gebärdensprache nicht international ist, sondern jedes Land seine eigene Gebärdensprache hat, genau wie die Lautsprache. In Deutschland haben wir die DGS (Deutsche Gebärdensprache), die sich zum Beispiel komplett von der Amerikanischen Gebärdensprache (ASL) unterscheidet.

Aber manche Fragen sind manchmal wirklich doof, wie zum Beispiel, ob wir Auto fahren dürfen. Also, zum Auto fahren braucht man keine Ohren, nur Augen. Und oft sind wir sogar die besseren Fahrer als ihr Hörenden, da wir oft aufmerksamer sind, weil wir uns komplett auf unseren Sehsinn verlassen.

Natürlich gibt es noch viele andere Sachen, über die wir lachen können. Deshalb gibt es bei uns auch zwei „Bullshit Bingo“ Feedposts! Und: nur ungefähr 30% von dem, was gesprochen wird, können über das Absehen von den Lippen verstanden werden. Den Rest müssen wir uns zusammenreimen. Da hilft es auch nicht, wenn ihr sehr laut oder überdeutlich sprecht!



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Was macht die Kommunikation zwischen gehörlosen Menschen besonders?

Die Gebärdensprache – meine Muttersprache – ist für mich die schönste Sprache. Sie ist so unglaublich visuell und räumlich und manchmal kann man einen kompletten Satz mit nur einer Gebärde und der dazugehörigen Mimik ausdrücken. Da kann es schon mal vorkommen, dass wir nur kurz gebärden, aber ein:e Dolmetscher:in länger weiterreden mus. Und Augenkontakt ist für uns sehr wichtig. Außerdem hat die Gebärdensprache einen sehr großen Vorteil: Wir können uns locker über weitere Entfernungen hinweg, durch eine Glasscheibe oder in einer sehr lauten Umgebung unterhalten!




*Dieser Artikel enthält unbezahlte und unbeauftragte Werbung.



Auf Instagram berichtet hand.drauf über viele verschiedene interessante Themen, die nicht nur für Gehörlose spannend sind. Welche Dinge interessieren dich zum Thema Gehörlosigkeit noch? Schreib sie uns in die Kommentare!




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