Die heute 27- Jährige Livia kommt aus Hannover und hat damals mit 24 Jahren die Diagnose Lipödem-Stadium 2 erhalten. Lipödem bedeutet, dass sich Unterfettgewebe insbesondere an Armen und Beinen krankhaft aufgrund von hormonelle Veränderungen vermehrt. In diesem Artikel berichtet sie über ihre Leben als Lipödemkämpferin und ihrem Durchhaltevermögen. Zudem gibts sie wichtige Tipps für Betroffene.
Wofür brennst du?
Ich brenne dafür anderen Menschen zu helfen. Sie zu unterstützen, wo ich nur kann. Es macht mich einfach glücklich, wenn ich dann ein Lächeln in ihren Gesichtern sehe.
Was erinnert dich daran, den Glauben an dich selbst nie zu verlieren?
Es gibt viele Fotoprojekte zum Thema Lipödem. Ich selbst war schon bei vielen Fotokampagnen dabei und kenne viele Lipödemkämpfer:innen. Und wenn ich mir die Fotos anschaue und an die schönen Momente denke, dann motiviert mich das einfach. Den Glauben an sich selbst darf jede:r mal verlieren und das tu auch ich manchmal. Aber wenn man sich selbst wieder motiviert, an so schöne Dinge zu denken und sich zu erinnern, was man schon alles geschafft hat, dann kommt der Glaube an sich selbst wieder zurück.
Ich stand zum Beispiel mal in Unterwäsche mitten in Berlin, dass hätte ich mir vor ein paar Jahren gar nicht erträumen lassen. Und wenn ich an all das denke, was ich schon geschafft habe, auch zusammen mit all den anderen, dann ist es fast unmöglich, den Glauben an mich selbst zu verlieren.
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Was empfiehlst du Mädchen und jungen Frauen, die ebenfalls ein Lipödem haben?
An alle Menschen, die ein Lipödem haben, an alle jungen und älteren Frauen und junge und ältere Männer: geht an die Öffentlichkeit. Zeigt euch so wie ihr seid. Zweifelt nicht an euch. Es gibt Tage, an denen man weinen möchte, dann tut es, lasst es raus. Denn danach wird es euch viel besser gehen. Ich würde euch auch empfehlen, bei solchen Fotoshootings mit zu machen, mir persönlich hat das sehr geholfen. Geht auch zum Arzt/ zur Ärztin, lasst euch nicht abwimmeln. Bleibt dran. Lasst euch Lymphdrainage wegen der Wassereinlagerungen und Kompressionsstrumpfhosen verschreiben.
Und das wichtigste bei Lipödem:
Lasst euch nicht abwimmeln. Lasst euch nicht fertig machen – egal von wem. Niemand hat die Berechtigung, euch fertig zu machen. Und noch ein Tipp: sprecht mit anderen Lipödemkämpfer:innen, denn untereinander kann man sich so gut motivieren und es gibt so viel Kraft. Also: bleibt nicht allein. Schreibt andere Lipödemkämpfer:innen an, wir sind eine große Community und zusammen ist man immer stärker.
Möchtest du mehr über Livia und ihre Diagnose erfahren? Sie berichtet regelmäßig auf ihren Instagram Account über ihren Weg zu steigender Körperliebe trotz Lipödem. Gerne kannst du auch deine Frage in die Kommentare schreiben.
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Ich finds super wie du dazu stehst und damit anderen Betroffenen hilfst, aber vielleicht auch manchen nicht Betroffenen die Augen öffnest! Weiter so!
Ich hab auch in beiden Beinen ein Lipödem. Woher es kommt wissen die Ärzte bei mir leider nicht. Aber ich weiß, dass wenn man Gutachten hat die Krankenkasse (zumindest bei mir) das bezahlen würde dies entfernen zu lassen. Ob das alle Krankenkassen bezahlen weiß ich nicht, aber die IKK auf jeden Fall. Vorausgesetzt es gibt Unterlagen und es ist als Diagnose gesichert festgestellt wurden. Ich selbst habe nächste Woche in einer Klinik einen Termin zum Gespräch (wo es eigentlich um eine andere OP geht), aber die meinten, dass sie es sich mal anschauen wollen. Mir wurde auch von meiner Phlebologin Stützstrümpfe und -leggins verschrieben. Hilft zwar ein wenig, aber dadurch bin ich noch eingeschränkter. Schmerzen hab ich am Gesamt Körper sowieso immer. (unabhängig von meiner Migräne) Eigentlich bräuchte ich 3 mal die Physio, aber das kann ich mir nicht leisten und ich bekomme pro Quartal auch nur 6 Sitzungen verschrieben. Die ganzen Medikamente die ich nehmen muss machen es ohnehin schon nicht einfacher. Niemand der diese Diagnose hat, hat es einfach und die Schmerzen sind meist auch unerträglich. Ich wünsche jedem der es hat, gute Besserung und das man irgendwann wieder schmerzfrei durch das Leben gehen kann. Einfach ist das für niemanden.
Danke liebe Lydia, durch deinen Einblick wird es noch deutlicher wie schwer dieses Krankheitsbild wiegt. Vielleicht finden sich unter diesem Artikel noch mehr zusammen, um sich auszutauschen. Infos aus erster Hand sind immer sehr hilfreich!
Das hört sich bei dir wirklich schlimm und sehr mühsig an. Wir wünschen dir alles Gute für deinen Weg – und den wirst du sicherlich sehr gut meistern, damit du hoffentlich bald ein Leben mit weniger Einschränkungen hast ❤️