Meine Passionchallenge nach der Schule

Ausbildung oder Studium?



Foto: Elena


Die Schule ist (bald) geschafft und dann? Wie soll es weitergehen? Nach so vielen Jahren Schule, steht man endlich davor seinen eigenen Weg zu gehen, aber welcher Weg ist der Richtige?
Elena und Caro standen genau vor dieser Herausforderung und erzählen diese Woche von ihren Entscheidungen und Erfahrungen. Für Caro stand recht schnell fest, dass sie eine Ausbildung anfangen möchte und Elena hat nach langer Überlegung endlich das für sie passende Studienfach gefunden.
Diese #PassionWeek gibt es von ihnen praktische Tipps, wie sie ihren Weg nach der Schule gemeistert haben und somit ihrem Zukunftstraum ein Stück näher kommen.




Traumstudium finden – Elena hat’s geschafft


„Die Zeit unmittelbar nach dem Abitur war nicht einfach. Viele meiner MitschülerInnen wussten schon was sie machen wollten und fingen nach dem Abi direkt damit an. Ich hatte in der Oberstufe das klare Ziel Medizin zu studieren, da ich unbedingt Ärztin werden wollte. Doch nach einigen Versuchen hatte ich gemerkt, dass dieser Weg doch nicht der Richtige für mich ist. Aber was sollte ich stattdessen machen?“



Gesundheitsökonomie an der Uni Köln

Elena (21 Jahre, aus Hürth) hat endlich ihr Traumstudium gefunden, auch wenn der Weg dahin gar nicht so einfach war. „Heute studiere ich im 4. Semester Gesundheitsökonomie an der Uni Köln und bin sehr glücklich damit. Das Studium ist im Grunde genommen eine Mischung aus BWL und Medizin und dies spiegelt meine persönlichen Interessen wieder. In der Schule war ich immer sehr gut in Gesellschaftswissenschaften und ich interessiere mich für Gesundheit und das Gesundheitssystem„, erzählt uns Elena. Eigentlich war ihr Zukunftstraum immer ein anderer, aber manchmal sieht die Realität doch anders aus und sie hat gemerkt, dass sie sich doch besser noch einmal umguckt. Wie sie dann zum Glück doch noch einen Studiengang gefunden hat, der ihr wirklich Spaß macht und zu ihr passt, verrät sie dir hier.



So informierst du dich richtig! Der Weg ist das Ziel

„Ich habe mich über andere Studiengänge informiert, doch für mich war es einfach suspekt etwas zu studieren, wo man nicht weiß, welchen Beruf man später ausübt. Was wird man, wenn man BWL oder Geowissenschaften studiert?“, fragte sich Elena auf ihrer Reise hin zum richtigen Studium. „Fast das ganze Leben lang war vorgeschrieben was wir machen und wir hatten ein klares Ziel vor Augen – die Schule zu beenden. Jedoch muss man sich von dem Gedanken lösen, immer ein ganz bestimmtes Ziel zu verfolgen und das „System Uni“ verstehen. Denn bei den wenigsten Studiengängen kann man genau sagen was man später wird!“, erklärt sie uns. „Aus diesem Grund macht es einfach keinen Sinn sich darauf zu fokussieren, sondern man sollte sich eher anschauen welche Studieninhalte für einen interessant sind und wo man seine Stärken sieht.“


Den passenden Studiengang finden. So gehts:


Elena hat sich über verschiedene Wege informiert, um sich einen Eindruck über die möglichen Studiengänge und deren Studieninhalte zu bekommen. So hat sie auch ihren Studiengang Gesundheitsökonomie gefunden. Hier verrät sie dir, wie sie es gemacht hat:

  • Ich habe die Messe „Einstieg“ besucht, auf der viele Unis einen Stand haben,
  • Zeitschriften über mögliche Studiengänge gelesen,
  • Online recherchiert,
  • mit Studenten über ihren Studiengang und den Ablauf gesprochen
  • und ich habe auch die Wochen der Studienorientierung an der Uni Köln besucht. Dort werden unzählige Studiengänge vorgestellt, man kann mit den Dozenten sprechen und sich ein Bild von den jeweiligen Studiengängen machen. Ich habe mir einige Vorträge angehört: von Erziehungswissenschaften über Psychologie bis zu Intermedia.

Studieren trotz Corona – das sind Elenas Tipps

Auch wenn man aufgrund der Corona-Krise momentan leider keine Informations-Veranstaltungen besuchen kann, kann ich nur empfehlen sich online zu informieren, denn auch im Netz erhält man unglaublich wertvolle Informationen und viele Unis haben sich an die derzeitige Situation angepasst!



Elenas Tipps für dich für den Beginn deines Studiums

1. Nimm an der Orientierungsphase teil:
An den meisten Unis gibt es zu Beginn des ersten Semesters eine Orientierungsphase. Ich kann jedem Ersti nur ans Herz legen diese zu besuchen, denn dies ist die beste Möglichkeit seine KommilitonInnen kennenzulernen. Im Laufe der Semester habe ich gemerkt, wie wichtig es ist Leute zu haben mit denen man sich austauschen und zusammen lernen kann.

2. Lass dich nicht unterkriegen und Halte durch, denn es wird besser:
In vielen Studienfächern muss man sich in den ersten Semestern erst einmal Grundlagen aneignen. Diese haben oftmals nicht unmittelbar mit dem Studium zu tun, sind aber wichtig für den weiteren Studienverlauf. Es wird immer Sachen geben, die einem nicht so Spaß machen oder die sehr schwer erscheinen. Aber ich habe gelernt, dass man in einem Studium über sich hinauswächst und man erkennt wie viel Potential eigentlich in einem steckt. Studieren heißt auch „lernen zu lernen“. Und für etwas zu lernen, was man sich selbst ausgesucht hat, ist auch etwas anderes als in der Schule für Chemie zu büffeln.



Was, wenn das Studium doch nichts für dich ist? Studienabbruch bedeutet nicht zu scheitern, sondern beweist Mut

Es ist kein Weltuntergang und völlig normal, dass man nicht auf Anhieb das passende gefunden hat! Wenn es einem nicht gefällt wird man wahrscheinlich auch nicht die Motivation aufbringen dies 3 Jahre oder länger zu studieren. Dann muss man den Mut aufbringen und aufhören. Studieren ist zwar anstrengend und schweißtreibend, aber man sollte sich nicht quälen müssen“, versichert dir Elena zum Schluss.
Warum du keine Versagerin bist, wenn du dein Studium abbrichst, erfährst du auch hier von Sophie.


Fotos: Elena



Ausbildungsplatz gefunden – Caro hat sich für die Hörakustik entschieden

„Nachdem ich letztes Jahr meinen Realschulabschluss gemacht habe, ging es im August los mit „dem Ernst des Lebens“ – Wie meine Eltern immer so schön gesagt haben. Früher hatte ich ganz viele Ideen, was ich später mal machen möchte. Zum Beispiel wollte ich mal Tierärztin werden, dann mal Polizistin, Kindergärtnerin oder Lehrerin. Als es dann so auf die 9 Klasse zu ging und ich mich mehr mit dem Thema Beruf auseinandersetzen musste habe ich viel überlegt. Was macht mir wirklich Spaß? Werde ich diesen Beruf bis zu meiner Rente machen? Kann ich von dem Beruf später selbstständig leben?“


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Realschulabschluss in der Tasche! Wie findet man nun eine Ausbildung?

Caro (16 Jahre, aus einem kleinen Dorf in Rheinland-Pfalz) hat sich schließlich nach ihrem Realschulabschluss (Qualifizierter Sekundarabschluss 1) für eine Ausbildung zur Hörkaustikerin entschieden und ist damit sehr glücklich. Hier hat sie bereits über diese besondere Ausbildung spannende Insights verraten.

Es gibt es viele Möglichkeiten, sich über verschiedene Ausbildungen zu informieren, wie durch den Besuch einer Berufs-Messe oder auf Online-Plattformen, wie zum Beispiel über die Berufsinformationszentren der Arbeitsagenturen.



Darum habe ich mich für eine Ausbildung entschieden

„Ich habe mich für eine Ausbildung entschieden, weil sich Schule erst einmal nicht mehr passend angefühlt hat. Ich wollte etwas machen das mir wirklich Spaß macht“, verrät uns Caro. „So konnte ich endlich selbst entscheiden: „Was möchte ich machen, was möchte ich lernen und worauf möchte ich mich selbst spezialisieren?” Ein großer Vorteil ist zudem, dass man sein eigenes Geld verdient. Ich mag es, mir selber von meinem erarbeiteten Geld etwas zu kaufen – wo ich weiß wie viel Arbeit dahinter steckt. Außerdem hält jetzt jeder Tag etwas Neues bereit: Eine neue  Situation, neue Kunden und neue Herausforderungen. Ich bin sehr froh, dass ich mich erst einmal für die Ausbildung entschieden habe! Was in der Zukunft noch alles kommt, mal gucken. Das Arbeitsleben ist lang„, ergänzt sie Augenzwinkernd.


Such dir einen Beruf in dem du glücklich bist! Wo du morgens gerne hingehst und wo du dir auch noch vorstellen kannst in 30 Jahren zu arbeiten.

Caros Tipp für dich, egal ob Studium oder Ausbildung


Sich in einem Praktikum ausprobieren und den Traumjob finden

„Um mich richtig entscheiden zu können habe ich mich dann einfach mal in ein paar Praktika ausprobiert„, verrät uns Caro. „In der 8. Klasse mussten alle Schüler in meiner Klasse ein verpflichtendes Praktikum machen. Dabei habe ich mich für den Beruf des Hörakustikers entschieden. Auf den Beruf kam ich, da mein großer Bruder bereits sein Praktikum dort gemacht hatte und mein Papa selbst schon lange Hörgeräte trägt. Die Arbeit mit den Menschen hat mir direkt gefallen! Es ist einfach diese Kombination aus handwerklichem und technischem Geschick und dem gleichzeitigen Bezug zu Menschen. Ich habe viele Menschen gesehen die sehr glücklich waren, dass sie wieder hören können“, berichtet Caro uns stolz.

„Im gleichen Jahr habe ich noch ein Praktikum als Kindergärtnerin gemacht, da mir die Arbeit mit Kinder auch sehr viel Spaß macht. Mir wurde aber sehr schnell klar, dass ich das in dieser Form nicht machen möchte. Die Arbeit mit Kinder macht sehr viel Spaß, ist aber auch sehr anstrengend. Auch die Ausbildung hat mich ein bisschen abgeschreckt, da diese 5 Jahre dauert und man in den ersten Jahren kein Geld verdient. Nach diesen zwei Erfahrungen wurde mir schnell bewusst, was besser zu mir passt und mir wurde klar, dass ich den Beruf der Hörakustikerin ausüben möchte“, ergänzt sie.



Die Vorteile eines Praktikums für die Ausbildungsstellensuche

„Für mich war es sehr leicht einen Ausbildungsplatz zu finden, da ich meinen jetzigen Arbeitgeber schon durch das Praktikum kannte“, erzählt uns Caro. „Da ich genau wusste was ich machen will, war ich auch schon sehr früh dran und konnte mich schon ein Jahr im Voraus bewerben. Dadurch konnte ich mir auch quasi aussuchen, in welche Filiale ich möchte.

Als es dann auf meinen Einstellungstest zu ging wurde mir klar, dass es jetzt ernst wird. Dementsprechend habe ich mich auch vorbereitet und viele Übungsbücher durchgerechnet und gelesen. Auch über die Berufsgruppe habe ich mich genauer informiert und mich vorbereitet. Als es dann soweit war, war ich positiv überrascht. Der Test und das Gespräch waren sehr locker“, stellte Caro erleichtert fest. „Es gibt auch bestimmt viele Firmen und Unternehmen wo es strenger ist. Aber ich rate dir einfach locker zu bleiben, dich nicht zu verstellen und einfach so zu sein wie du bist und dann klappt das schon!“




Ausbildung vs. Studium
Ausbildungen
sind sehr praxisorientiert, wohingegen du in einem Studium vor allem das theorethische Arbeiten lernst. Dabei wirst du intensiv auf das spätere Berufsleben vorbereitet. Zudem wird eine Ausbildung meistens bereits vergütet, während du für ein Studium Studiengebühren zu zahlen hast.

Betriebliche Ausbildung vs. Schulische Ausbildung
Bei einer schulischen Ausbildungen hast du fachspezifischen Unterricht in einer Schule und eher kurze Praxisphasen. Meist musst du hier zum Ende der Ausbildung ein praktisches Anerkennungsjahr machen, wie etwa bei der Ausbildung zur Erzieherin.
Eine betriebliche Ausbildung ist praktischer orientiert und ähnelt dem dualen Studium. Hier hast du immer abwechselnd einige Tage in der Woche Unterricht in einer Berufsfachschule und die restliche Zeit bist du in deinem Ausbildungsbetrieb. Dort durchläufst du meistens mehrere Stationen, um ganz vielfältige Praxiserfahrungen zu sammeln.

Studium vs. Duales Studium
In einem „normalen“ Studium verdienst du kein Geld. Um die anfallenden Studiengebühren und Lebenshaltungskosten zu decken, kannst du dich aber für Stipendien bewerben, neben dem Studium jobben oder BAföG, also Unterstützung vom Staat, beantragen.
In einem sogenannten dualen Studium verknüpfst du das praktische Arbeiten in einem Betrieb mit den theoretischen Inhalten eines Studiums.
Also es ist quasi eine Mischung aus einer Ausbildung und einem Studium. Dieses wird dir dann auch durch den Betrieb vergütet.
Die Plätze für ein duales Studium sind jedoch heiß begehrt und sehr gering verfügbar. Also: frühzeitig bewerben!

Fachhochschule vs. Universität
An einer Fachhochschule kannst du auch ohne allgemeines Abitur studieren, hier reicht ein Fachabitur oder eine Ausbildung aus. Für ein Studium an einer Universität ist das Abitur unerlässlich. Zudem liegt hier der Schwerpunkt meist auf der Forschung, weshalb ein solches Studium fast ausschließlich theoretisch absolviert wird. Fachhochschulen hingegen setzten ihren Schwerpunkt auf die Anwendung des erlernten Wissens und sind somit in der Regel wesentlich praxisorientierter.



Alternative zum Studium und Ausbildung

Du suchst nach Alternativen zu einem Studium oder einer Ausbildung, weil du dir einfach noch nicht sicher bist? Dann schau doch einfach mal hier vorbei. Dort haben wir dir ein paar Links zusammengestellt, wo du dich über Alternativen informieren kannst. Und auch in der nächsten Passionweek darfst du dich auf spannende Alternativen freuen, die wir dir vorstellen werden!




Was kommt für dich mehr in Frage – Studium oder Ausbildung? Oder vielleicht ein ganz anderer Weg? Verrate es uns doch in den Kommentaren.




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Kommentare

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  1. Jana um 14:57

    Tolle Einblicke und super hilfreich, um eine Entscheidung zu treffen. Ich selbst habe mich auch vor 3 Jahren für ein Studium entschieden und bin echt glücklich damit. Ich denke es ist das A und O sich nicht unter Druck setzen zu lassen – egal ob von Freunden oder der Familie – und seinen eigenen Weg zu gehen. Man kann darauf vertrauen, dass dieser richtig ist. Denn selbst wenn sich die Éntscheidung als Fehlentscheidung herausstellen sollte, kann man sich immer noch für einen anderen Weg entscheiden. Also keine Panik 🙂

  2. Fiona um 11:15

    Sehr schön geschrieben und hilfreich zu hören das es anderen auch nicht direkt nach der Schule das richtige finden.

  3. Elena um 12:55

    Hey ihr Lieben,
    ich hoffe euch hat der Beitrag gefallen und ihr konntet was für euch mitnehmen 🙂
    Was könnt ihr euch denn vorstellen was ihr später machen werdet, oder was macht ihr bereits? Ein Studium oder eine Ausbildung? Oder wollt ihr erstmal noch schauen was am besten zu euch passt?
    Schreibt gerne eure Vorstellungen und Pläne in die Kommentare, ich freue mich!
    Viele Grüße,
    Elena

    • intombi Team um 19:56

      🤩 Das würde uns auch sehr interessieren!!

  4. Johanna um 12:22

    Sehr Interessant und mega tolle Tipps!

  5. Lisa um 10:21

    Sehr spannender Artikel und interessant, beide Perspektiven zu sehen ☺️

    • intombi Team um 10:53

      Das finden wir auch. Es gibt einfach keine falsche Entscheidung. Es ist schön so viele Möglichkeiten zu haben, um eine erfolgreiche Zukunft zu erleben.

  6. Lea um 9:50

    Wow! Das hat mir wirklich etwas weitergeholfen. Die Autorinnen waren super! Dankee! 🙂

    • intombi Team um 10:20

      Danke für das Feedback. Die beiden Perspektiven und Möglichkeiten sind wirklich inspirierend. Das zeigt mal wieder, wie vielfältig eine erfolgreiche Zukunft aussehen kann.

  7. Samantha Arsinakis um 9:34

    Klasse Artikel, so wie jeder andere auch… Mega tolle Seite!

    Lg eure Samantha

    • intombi Team um 10:18

      Liebe Samantha,

      danke für dein Feedback. Wir freuen uns immer sehr, wenn du uns supportest und uns über deinen spannenden Weg auf dem Laufenden hältst. Viel Erfolg weiterhin bei deiner erfolgreichen Zukunft.

    • intombi Team um 9:04

      Schön, dass dir die Tipps gefallen! Das freut uns 🙂

  8. Anna um 8:33

    Ein toller Artikel! Hat mir sehr geholfen, da ich das Problem habe, dass ich nicht weiß was ich später mal machen soll.

    • intombi Team um 9:08

      Es freut uns sehr, dass wir dir Möglichkeiten geben konnten, dich mit deiner Zukunft auseinanderzusetzen. Wir wünschen dir viel Erfolg auf deinen weiteren Wegen.

  9. Görkem Kara um 14:16

    Danke für den Beitrag , es hilft mir auf jeden Fall ein Stück weiter. Ich konnte so mehr Inspirationen und Motivation sammeln.

    • intombi Team um 14:26

      Hallo Görkem,

      danke für dein Feedback. Super gut, dass dir der Artikel geholfen hat! Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg!

      Viele Grüße
      Valentina von intombi

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